Medizin zum Selbermachen Rundbrief
September 2025

NAD+ als Schlüsselsubstanz –
Hollywood ist überall!

Spätestens seit die Vogue im letzten September titelte „Hollywood hat einen Jungbrunnen entdeckt.“ ist NAD+, also Nicotinsäureamid-Adenin-Dinukleotid, ein begehrtes Mittel geworden. So begehrt, dass man ohne weiteres bereit ist ca. 400,- € für eine Infusion mit 200 bis 500 Milligramm von diesem Pülverchen darin zu berappen. Das ist auch völlig ok, jedoch, wie schon bekannt sein dürfte, ist es mir stets wichtig auch weniger betuchten Menschen und solchen die lieber selbst werkeln, hilfreiche Mittel zugänglich zu machen. So kann jeder selbst entscheiden, welchen Weg er beschreitet, ob mit therapeutischer Betreuung in einer Praxis/Klinik oder in Eigenverantwortung deutlich kostengünstiger. In diesem Falle ungefähr Faktor 1000, wenn wir die besagten 200 mg NAD+ betrachten, denn diese 200 mg kosten als Reinsubstanz ca. 40 Cent (NAD+ 25 Gramm bei www.alchemist.de).

Tatsächlich wirkt NAD+ wirklich deutlich und eindrücklich. Schon alleine ein Glas warmes Wasser mit 200 mg von der Reinsubstanz eingerührt, morgens nüchtern getrunken, lässt den Körper pulsieren (es ist wichtig das NAD+ in möglichst viel Wasser zu lösen, damit es intakt aufgenommen werden kann). Da ich in der üblichen Denkweise „ein Gesunder wird ja nicht viel spüren“ an die Sache heran ging und mir einfach zwei großzügige Messerspitzen einrührte, ungewogen, sowie über eher geringe Körpermasse verfüge, war die gefühlte Gesamtreaktion fulminant, jedoch insgesamt sehr positiv. Davon war ich fasziniert. Seitdem steht das Gläschen immer in Reichweite und ich teste unterschiedliche Mengen (jetzt mit Waage) zu unterschiedlichen Tageszeiten und in unterschiedlichen Situationen. Die Glas-Wasser-mit-NAD+-Methode birgt auch die Chance, im Gegensatz zu Tabletten/Kapseln, eine zeitlich ausgedehnte Zufuhr durch schluckweises Trinken in bestimmten Zeitabständen zu praktizieren.

Die Möglichkeit ganz einfach die Reinsubstanz zu beziehen, anstatt Kapseln/Tabletten, eröffnet weiterhin wie immer alle Wege – Anwendungen äußerlich für Haut/Schönheit ebenso wie systemisch oral oder Injektion/Infusion, alles einfach machbar. Pülverchen abwiegen, einrühren, fertig.

Für Infusionen wird die gewünschte Menge, meist zwischen 100 und 800 mg, wie in den Kursen gezeigt, in Aqua gelöst und mit Hilfe eines simplen Steril-Spritzenfilters in die ausgewählte Infusionslösung überführt. Meist NaCl 0,9% oder auch Ringer Lösung oder andere. Hier haben wir auch die schöne Möglichkeit weitere sinnvolle Zutaten dazu zu mischen, was in der Regel bei der Buchung eines Infusionstermins in einer Praxis/Klinik nicht geht. Zum Beispiel bietet sich der großzügige Zusatz von Magnesiumsalzen an oder Procain und/oder DMSO natürlich oder andere.

Was sind nun die geschätzten, begehrten Wirkeigenschaften und Anwendungsbereiche für solche NAD⁺ Infusionen oder Getränke oder Hautmischungen etwa?

KI spuckt dazu aus, wenn man fragt: „Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD⁺) ist ein zentrales, körpereigenes Coenzym im zellulären Energiestoffwechsel, das als Elektronenakzeptor in Redoxreaktionen eine Schlüsselrolle bei der ATP-Produktion spielt. Es ist essenziell für die Funktion von Sirtuinen, PARP-Enzymen und weiteren NAD⁺-abhängigen Enzymen, die an DNA-Reparatur, epigenetischer Regulation, Entzündungshemmung und Calcium-Signalwegen beteiligt sind. NAD+ kommt in allen Zellen vor, jedoch mit zunehmendem Alter sinkt der NAD⁺-Spiegel in vielen Geweben, was mit einer verminderten mitochondrialen Funktion, reduzierter Zellreparatur und erhöhtem Risiko für chronische Erkrankungen assoziiert ist.“

Hört sich wichtig an und ist es auch. Die medizinisch-therapeutische Verwendung hat bisher folgende Schwerpunkte:

  • Neuroprotektion bei zum Beispiel Alzheimer, Parkinson, ALS, Polyneuropathie, …
  • Organ-/Gewebereparatur bei Schlaganfall, Herzinfarkt, Niereninfarkt, …
  • Alterserscheinungen wie Insulinresistenz/Glucoseverwertung, verminderte mitochondriale Funktion, verminderte Muskelkraft, Hautalterung, verminderte Funktion der Sinnesorgane, …
  • Psychosomatik, Belastungs- und Long-Syndrome wie CFS, Burn out, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Brain Fog, Fibromyalgie, Schwindel, Lähmungen, Sinneseinschränkungen, …
  • Wellness, subjektives Wohlbefinden, happy Aging, Leistungsfähigkeit, …
  • Anwendung im Bereich Entzugstherapie zusammen mit DMSO, NAC, 5-HMF, …
  • Akut bei Vitamin B3 Mangel

Ein Wort zur Frequenz der Anwendung: Die Halbwertsverweilzeit von NAD+ nach Verabreichung wird mit 1 – 2 Stunden in der Zelle/im Zellkern und bis zu 8 Stunden in den Mitochondrien angegeben. Dies kann dazu verleiten eine tägliche Anwendung anzustreben, wovon ich jedoch wie so oft abrate. Wir sollten, wie bei anderen regulatorischen Substanzen auch, stets bedenken, dass wir den Organismus schnell in eine neue Bequemlichkeit führen können, indem von außen (Boten-) Stoffe zugeführt werden, die im internen Stoffwechsel eigentlich durch die natürliche Physiologie bereit gestellt werden sollten. Selbst wenn man sagt, dass ein Stoff im Alter weniger produziert wird ist es dennoch wichtig die natürlichen Regulationen zu fördern und zu fragen, wodurch kann ich die körpereigene Produktion dieser Substanz (wieder) ankurbeln. Etwa durch gezielte Ernährung, Bewegung, Mindset, Aktivitäten etc..

Insofern und nach bisherigen allgemeinen Erfahrungen sind Anwendungen, gleichgültig ob oral oder intravenös, mittelfristig ungefähr einmal pro Woche bis einmal pro Monat vorzusehen. Selbstverständlich kann man in akuten Situationen auch öfters und kurzfristiger hintereinander das NAD+ zuführen und auch wenn es um äußerliche Anwendungen geht wie Hautpflegemischungen mit entsprechend niedrigem Gehalt. Spricht natürlich nichts dagegen diese täglich lokal anzuwenden.

NAD+ Infusionen sind im Bereich der EU nicht als Arzneimittel zugelassen, so dass ihr Einsatz als individuelle Gesundheitsleistung IGeL eingeordnet wird. In den USA läuft es unter wellness oder off-label use. In allen anderen Ländern sind die Regularien jeweils zu erfragen.

Für äußerliche und kosmetische Anwendungen von NAD+ kann das Pulver mit etwa 1 bis 5% Gewichtsanteil in Sprühlösungen, Seren, Gele, Basispflege, Cremes oder Salben eingearbeitet werden. Ich denke, wir werden das im nächsten „Hautpflege-Workshop“ von Kathi in der GWK Community sehen (https://www.dergesundheitswerkzeugkasten.de/ ). Gute Gründe für die äußerliche Anwendung von NAD+, vor allem im Gesichts- und Dekolleté-Bereich oder sonstigen Problemstellen bis hin zu Hauterkrankungen, gibt es genug. NAD+ kann die Haut vor Schäden durch UV-Strahlung, freie Radikalen und Umweltgiften (z.B. Chemtrails, Feinstaub) schützen und die Hautstruktur verbessern. Die Behandlung kann daher auch dabei helfen, Pigmentprobleme wie Altersflecken zu mindern. Lokale NAD+ Anwendungen können das Erscheinungsbild von feinen Linien und Falten verbessern und die Hautstruktur sowie den Hautton optimieren.

Soweit die wichtigsten Wissensbausteine zu der Modesubstanz NAD+, die allgemein als sicher eingestuft wird. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Schwindel, Flush, Kopfschmerzen und ähnliche, treten nach bisherigen Erfahrungen nur auf, wenn zu schnell und/oder zu viel NAD+ eingesetzt wird. Das Pülverchen gilt zurecht als Hoffnung und gut wirksame Möglichkeit bei verschiedensten Symptomen und Erkrankungen, wie oben aufgelistet, obgleich in der öffentlichen Wahrnehmung die Anti-Aging Hoffnung im Vordergrund steht. Dies ist durchaus auch berechtigt und deshalb empfehle ich das NAD+ sowohl für den häuslichen Gesundheitswerkzeugkasten als auch für das Therapierepertoire aller Ärzte und Heilpraktiker. Zusammen mit DMSO, sowohl bei äußerlichen als auch innerlichen Anwendungen, können wir dieser Schlüsselsubstanz sicher noch weitere Wirkungen entlocken.

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