Medizin zum Selbermachen Rundbrief
September 2025
Augentropfen, Hautschutz, … –
Endlich gibt es wieder SOD!!!
Nachdem schon in den 80er Jahren im DMSO Buch von Walker das SOD (Superoxid-Dismutase) als Zusatz für die DMSO Augentropfen empfohlen wurde und auch sonst in der Literatur dieses Pulver als sehr hilfreich zur Prävention und Behandlung von Zellschäden, insbesondere auch der Haut, beschrieben ist, blieb es dennoch in den letzten Jahren wie vom Erdboden verschwunden, ein Phantom. Weltweite Recherchen bei potentiellen Herstellern brachten kein verwertbares Ergebnis, wohlgemerkt als Reinsubstanz, denn Tabletten/Kapseln/Lösungen gab es wohl immer. So musste ich die vielen E-Mails die zu diesem Thema über die Jahre herein kamen, vor allem mit der Frage wo man SOD für die Augentropfen herbekommt, unbeantwortet lassen, bzw. darauf vertrösten, dass es vielleicht irgendwann wieder verfügbar sein wird. Doch jetzt haben sich die Hoffnungen erfüllt und diese natürliche Substanz ist ab sofort im Sortiment bei der Firma www.alchemist.de zu finden und zwar in der Form der Mangan-Superoxid-Dismutase, denn es gibt verschiedene Ausführungen in der Natur. Dazu heißt es beim Docter Gugl:
Superoxiddismutase (SOD) ist ein Enzym, das in nahezu allen aeroben Organismen vorkommt und zu den wichtigsten antioxidativen Abwehrsystemen des Körpers gehört. Seine Hauptfunktion besteht darin, hochreaktive Superoxid-Anionen (O₂⁻·), die als Nebenprodukte der mitochondrialen Atmungskette entstehen, in Wasserstoffperoxid (H₂O₂) und Sauerstoff (O₂) umzuwandeln. Dadurch wird die oxidative Belastung („oxidativer Stress“) in Zellen reduziert, was von entscheidender Bedeutung für die Prävention von DNA-, Protein-, Endothel- und Lipidschäden ist. Das Enzym bildet somit eine erste Verteidigungslinie gegen oxidativen Stress, der an zahlreichen Erkrankungen wie Entzündungen, Neurodegeneration, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Hautalterung beteiligt ist.
Zusätzlich moduliert SOD entzündliche Signalwege, z.B. durch Beeinflussung von NF-κB, was zur Reduktion von proinflammatorischen Zytokinen führt.
Es gibt drei Gruppen von Superoxiddismutasen:
- Kupfer/Zink enthaltende SOD: eine Form im Zytoplasma aller Eukaryoten, eine weitere Form in pflanzlichen Chloroplasten, eine extrazelluläre Form in manchen Eukaryoten und eine periplasmatische Form in Prokaryoten.
- Mangan-Superoxid-Dismutasen: Mangan– oder Eisenhaltige SOD, in allen Lebewesen. Die eisenhaltigen sind in Pflanzen in den Chloroplasten lokalisiert, die manganhaltigen in Mitochondrien und Peroxisomen.
- Superoxiddismutasen aus der Glycoproteinfamilie in der extrazellulären Matrix vieler Pflanzen.
Die SOD ist die äußerst wichtige Ergänzung zu unseren H2O2 abbauenden Enzymen wie Katalase, weil: SOD reagiert mit einem Superoxidion unter Bildung von Sauerstoff und der reduzierten Form des Enzyms. Diese Form reagiert weiter mit einem zweiten Superoxidion und zwei Protonen, dabei entsteht Wasserstoffperoxid und die oxidierte Form des Enzyms. 2 O 2 − + 2 H + ⟶ H 2 O 2 + O 2 Zwei Moleküle des dabei gebildeten Wasserstoffperoxids reagieren weiter zu einem Molekül Sauerstoff und zwei Molekülen Wasser. Diese Reaktion wird von dem Enzym Katalase katalysiert.
SOD kann also hilfreich eingesetzt werden bei:
- Entzündliche Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen oder Psoriasis.
- Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS).
- Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Atherosklerose und Myokardinfarkt
- Äußerlich für die Unterstützung der Wundheilung, Reduktion von Narbenbildung und zum Schutz vor UV-induzierten Hautschäden/Hautalterung eingesetzt.
Die medizinischen Einsatzgebiete fokussieren sich also auf Situationen bei denen oxidativer Stress eine wesentliche Krankheitsursache ist.
Anwendung:
Enzyme, das ist ja hinlänglich bekannt, kann man oral nicht nutzen, weil sie aus Aminosäureketten aufgebaut sind, also eine Art Protein darstellen, welche im Magen-Darm-Trakt abgebaut, also funktionell zerstört werden. Selbst magensaftresistente Kapseln nützen da nicht, weil Proteine natürlich auch im Dünndarm noch gespaltet/abgebaut werden.
Insofern konzentrieren wir uns zunächst auf die äußerliche und parenterale Anwendung von SOD, also auch per Infusion und Injektion.
Äußerlich: Topische Anwendung an/in Körperhöhlen, wie etwa auch an Auge, Nase, Mundhöhle, Gehörgang. Vor allem jedoch zur Hautpflege, dem Hautschutz und Behandlung von Hauterkrankungen.
Innerlich per Injektion/Infusion: Zur Behandlung von lokalen oder systemischem SOD Mangel mit akuten und chronischen Entzündungen.
SOD zeigt eine gute Löslichkeit in Wasser bei neutralem bis leicht alkalischem pH-Wert Bereich, also etwa 7 bis 9. Eine Infusionslösung herzustellen oder die DMSO 3% Augentropfen mit SOD für die Behandlung von degenerativ-entzündlichen Augensymptomen zu optimieren ist also eine Leichtigkeit.
Was die Dosierung betrifft, ist es international üblich bei Enzymen keine Milligramm oder Gramm anzugeben, sondern in sog. Aktivitäten zu denken/rechnen, mit der Einheit I.U., also international unit.
Die SOD von der Firma alchemist.de ist die gefriergetrocknete Reinsubstanz in Food Grade Qualität (also umfangreich auf Metallspuren analysiert) und hat eine Aktivität von 50.000 pro Gramm. Mit dieser Information gehen wir also in die Dosisfindung.
Kosmetik/Anti Aging/Dermatologie/Wundheilung/Narben: Für lokale, topische Anwendungen werden Konzentrationen von etwa 10 bis 200 I.U. pro Milliliter angegeben/empfohlen. Für eine ungefähre Berechnung der SOD-Menge nehmen wir einen mittleren Wert dieser Empfehlung von 100 I.U. an und benötigen also zuerst das gewünschte Gesamtvolumen der Mischung/Gel/Creme, zum Beispiel 50 ml. Berechnung also: 50 mal 100 I.U. = 5000 I.U.. Da die Aktivität der Reinsubstanz wie oben beschrieben 50.000 U.I. pro Gramm beträgt, werden also für das Cremetöpfchen oder ähnliches 100 Milligramm SOD, also 0,1 Gramm, eingerührt. Anders betrachtet liegt die Konzentration der SOD in der Hautmischung dann bei 0,2%. Mit diesem Wert können wir dann im weiteren Verlauf einfacher umgehen, als mit der Berechnung der I.U. Einheiten.
Beispiel: UV-Schutz-Creme mit SOD 100 I.U./ml → signifikante Reduktion von UV-bedingtem Erythem bei 1 – 2 maligem Auftragen auf die Haut.
Injektionen/Infusionen: Für Anwendungen bei Gewebe- oder Organschäden aufgrund Durchblutungsmangel (z.B. Herzinfarkt und andere Ischämien), schweren lokalen oder systemischen Entzündungen, neurodegenerativen Erkrankungen (auch ALS) oder in der Transplantationsmedizin können Injektionen und Infusionen mit einigen Tausend I.U. angewendet werden, also ebenfalls ca. 100 mg SOD gesamt.
Beispiel: Infusionslösung 250 ml NaCl 0,9% oder Ringer plus 100 bis 200 mg SOD, der oben angegebenen Aktivität (50.000 I.U. / g). Oder Injektionslösung mit 50 mg SOD in 20 ml NaCl 0,9%, entsprechend 2.500 I.U. SOD Aktivität insgesamt, für s.c. oder i.m. Injektionen einmal täglich oder mehrmals pro Woche, je nach Fortschritt.
Sonderanwendung Einlauf: SOD Lösungen als Einlauf bei (chronisch) entzündlichen (Dick-) Darmerkrankungen. Hier ähnliches Vorgehen wir für die Zubereitung der Infusionslösung und dann als Einlauf verabreichen.
Sonderanwendung Augen: SOD wird wegen seiner antioxidativen Wirkungen bei entzündlich-degenerativen Augenerkrankungen wirkungsvoll eingesetzt, da oxidative Stressfaktoren bekanntermaßen hierbei oft ursächlich sind. Dazu gehören unter anderem Katarakt (grauer Star), Glaukom (erhöhter Augeninnendruck), AMD = altersbedingte Makuladegeneration, diabetische Retinopathie, trockene Augen (DED) und andere Entzündungen. Das Pulver kann also einfach zu der üblichen DMSO 3% Lösung dazu gemischt werden und zwar ebenso wie oben beschrieben mit ca. 100 I.U. pro Milliliter. Beispiel: DMSO 3% Lösung 30 ml. 30 mal 100 = 3.000 I.U.. Die SOD von www.alchemist.de hat eine Aktivität von 50.000 I.U. pro Gramm, also entsprechen die gewünschten 3.000 I.U. dann 60 Milligramm SOD. Es werden also 60 mg SOD abgewogen und den 30 ml DMSO 3% Lösung hinzugefügt. Bitte gelassen bleiben! Wir haben es hier nicht mit einem Wirkstoff im herkömmlichen Sinn zu tun, sondern mit einem Enzym, welches im Überschuss keine bekannten Nebenwirkungen hervorruft, so dass das Abwiegen ungefähr vorgenommen werden kann. Ob es dann 60 oder 50 oder 90 mg sind – alles paletti. Das gilt natürlich auch für die obigen Mischungen für äußerlich oder Injektion/Infusion. Der einzige Grund warum wir das SOD einigermaßen genau abwiegen ist ja lediglich der sparsame/effektive Einsatz dieses guten Pülverchens. Bei einer Infusion etwa, wie oben beschrieben, mit der höheren Menge von 200 mg SOD darin, haben wir Substanzkosten von etwa 1,- € pro Infusion, bezogen auf das SOD der Firma www.alchemist.de im 10 Gramm Gebinde. Das ist einerseits, gemessen an der hilfreichen Wirkung des besonderen Enzyms, sehr günstig und andererseits ist der Substanzpreis so, dass wir damit sparsam umgehen dürfen. Meine ich.
Die DMSO-SOD-Augentropfen können wie gewohnt auch mehrmals täglich angewendet werden, so wie es nach individuellem Empfinden gut tut. Diese Mischung wird vorzugsweise frisch hergestellt in der Praxis oder zu Hause, da Enzyme in wässriger Lösung bekanntermaßen einem kontinuierlichen Abbau, also Aktivitätsverlust unterliegen.
Neben den bisher aufgeführten Anwendungsbereichen für die Superoxid-Dismutase gibt es jedoch noch weitere. Beispielsweise als Getränk bei akuten oder chronischen Magenentzündungen (Gastritis) oder für den Erhalt der Haarpigmentierung als Kopfhautpflege. Dabei wird gleichermaßen dosiert, wie oben beschrieben. Mit SOD gibt es also Raum für zahlreiche kreative Behandlungsideen. Ganz so wie wir es von einem natürlichen Gesundheitswerkzeug auch sonst erwarten und nutzen. Sobald oxidative Belastungen (reaktive Sauerstoffspezies) und/oder lokale oder systemische Entzündungen im Spiel sind, kann SOD sinnvoll eingesetzt werden.