Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Oktober 2023
MS und andere neurodegenerative Erkrankungen –
Theophyllin Teil 2
In einem der vorausgegangenen Rundbriefe hatte ich das Theophyllin, welches Jahrzehnte vorwiegend bei Asthma und COPD eingesetzt wurde, aber auch für Dopingzwecke, als therapeutische Option für die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen vorgestellt. Wissenschaftliche Studien dazu, die im Rundbrief vorgestellt wurden, finden unter anderem an der Universität Mainz statt.
Der jetzt erforschte Effekt des Theophyllins, etwa im Zusammenhang mit Multipler Sklerose, ist die Remyelinisierung von Nervenfasern, die durch neurodegenerative Erkrankungen oder Verletzungen geschädigt wurden.
Es handelt sich beim Theophyllin um eine Natursubstanz die, wie der Name schon andeutet, in Teepflanzen vorkommt, und ein Isomer des Coffeins ist.
Inzwischen gibt es dazu eine erste sehr erfreuliche Rückmeldung einer Anwenderin mit MS und es wäre wundervoll, wenn sich hier ein Netzwerk bilden könnte, indem weitere Anwender ihre Erfahrungen senden. Hier zunächst einmal die Schilderung der Patientin:
Hallo Herr Dr. Fischer,
ich nehme seit Anfang Juni Theophyllin. … Seit einigen Wochen bemerke ich, dass ich in der Innenfläche meiner linken Hand immer mehr Gefühl kriege! An dem Taubheitsgefühl hatte sich seit über 20 Jahren nichts verbessert.
…Ich bin auch ganz überwältigt, dass sich bei mir tatsächlich etwas bessert. Schließlich bin ich seit über 30 Jahren an MS erkrankt und seit ca. 15 Jahren im chronischen Verlauf (SPMS).
Claudia
Das erstaunliche an diesem Bericht ist ja die Rückkehr der Sensibilität in der Hand nach so vielen Jahren, als erste wahrnehmbare Verbesserung! Daraus kann geschlossen werden, dass das Theophyllin nicht nur bei Läsionen im zentralen Nervensystem vorteilhaft zum Einsatz gebracht werden kann, sondern auch bei peripheren Neurodegenerationen, wobei es dann gleichgültig wäre, ob sich etwas vor oder nach der Neuronen Umschaltstelle abspielt. Ich gehe davon aus, dass wir hier auch zum Beispiel Polyneuropathie, ALS und weitere Erkrankung in die Theophyllin Behandlung miteinschließen dürfen.
Inzwischen können wir zur Anwendung des Theophyllins für die Behandlung bei Neurodegeneration auf konkrete Vorgehensweisen zurückgreifen.
Für einen Erwachsenen hatte ich schon zwischen 50 und 100 Milligramm vorgeschlagen. Wie für Theophyllin seit langer Zeit bekannt, sollte es möglichst „retardiert“ genutzt werden. Dafür gibt es zwar Fertigarzneimittel z.B. in Kapselform, jedoch kann man die „verzögerte“ Freisetzung ohne weiteres auch durch schluckweises Trinken einer simplen wässrigen Lösung des Theophyllins, über den Tag verteilt, simulieren. Somit hat man keine industriellen Zusatzstoffe mit dabei.
Weiterhin ist es sinnvoll im Wechsel jeweils für einige Tage anzuwenden und dann einige Tage zu pausieren und dann wieder von vorne. Etwa in einem 4 Tage Einnahme und 3 Tage Pause Rhythmus, bezogen auf eine volle Woche. Dieses Schema wird dann für Wochen bis Monate durchgeführt, je nach Symptomveränderungen und sonstiger Rückmeldungen unseres Körpers, denn es geht wie immer um die eigenverantwortliche Vorgehensweise im Sinne der eigenen Gesundheit.
Ich selbst habe im Eigenversuch diese „Theophyllin-Kur“ mit 100 mg an den Einnahmetagen durchexerziert. Als eigentlich Gesunder ist es oft schwierig maßgebliche Beobachtungen zu machen, jedoch in diesem Fall kann ich erstens die deutlichen, schon bekannten Wirkungen des Theophyllins auf die Atemtiefe/Atemkapazität spüren und auch von einem „Artefakt“ berichten. Einige Wochen vorher hatte ich mir nämlich beim Experimentieren versehentlich einen Tropfen Salzsäure auf die Zeigefingerspitze gebracht und es zu spät bemerkt, so dass sich die Säure in die Haut „gefressen“ hat und die Fingerkuppe sich dann „pelzig“ anfühlte, also ein Nervenschaden unter der Haut zu dieser Taubheit führte. Unter dem Theophyllin Experiment ist dies verschwunden.
Meine Empfehlung ist dennoch mit 50 Milligramm zu beginnen. Ist die Verträglichkeit in den ersten Tagen gut, so kann man immer noch auf 100 mg steigern, da es ja auch mit dem Körpergewicht korreliert werden sollte.
Ich verwende die Xylit/Theophyllin Mischung 2,5%, die nach Adam Ries in jeweils 1 Gramm, das Theophyllin zu 25 Milligramm enthält (bei www.alchemist.de). So kann man also mit 2 Gramm dieser Mischung, entsprechend 50 mg Theophyllin, beginnen. Oder eben dann 4 Gramm der Mischung mit 100 mg Theophyllin enthalten. Ich löse das Pulver in einem Glas Wasser, 0,25 l, und trinke kleine Schlucke davon, zwischen Aufstehzeit und ca. 18 Uhr, bis das Glas leer ist. Je nach individuellem Tagesrythmus.