Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Oktober 2022
Kaliumthiocyanat –
Ein Geschwister von DMSO wiederentdeckt
Eine kleinmolekulare Substanz mit einem Schwefelatom, die überall in der Natur zu finden ist. Die den Haarwuchs fördert, entzündungshemmend wirkt, den Blutdruck senkt und Immunregulation ermöglicht. Das kommt uns bekannt vor – oder? Es könnte eine Kurzbeschreibung zu DMSO sein. Hier jedoch geht es um Thiocyanat. Ein Mittel, welches auch auf den historischen Namen Rhodanid hört. Als Kaliumsalz, also Kaliumthiocyanat, ist es in reiner Form als kristallines Pulver bei www.alchemist.de beziehbar und kann äußerlich und innerlich vielfältig therapeutisch angewendet werden. Auch dies eine Parallele zu DMSO.
Thiocyanat wurde unter anderem an der Universität Greifswald intensiv erforscht. Schon vor langer Zeit wurde seine Blutdruck senkende Wirkung medizinisch genutzt. Es ist zu beachten, dass die Ausscheidung bei innerlicher Anwendung eine Halbwertszeit von ca. 3 Tagen aufweist, sodass Thiocyanat nicht täglich verabreicht wird, da es kumuliert. Es werden Dosierungen von beginnend ca. 250 bis 500 mg, also einem viertel bis einem halben Gramm intermittierend angewendet – ungefähr zweimal pro Woche. Äußerlich kann Thiocyanat in Form von Creme, Salbe, Gel oder einfacher 5 – 10%iger Sprühlösung etwa zur Behandlung von Neurodermitis eingesetzt werden.
Ein Überblick zu den erfolgten Forschungsarbeiten findet sich auf der Seite https://helmuth-focken-biotechnik.de/ :
Thiocyanat (veraltet Rhodanid) ist chemisch gesehen ein SCN, ein Schwefel-Kohlenstoff-Stickstoffmolekül, das man in der Natur überall antrifft und welches zu den ältesten Molekülen der Erde zählt. Es handelt sich um eine physiologische, aktive Substanz, die auch im Stoffwechsel des Menschen gebildet wird und auch durch gesunde Nahrung aufgenommen wird. …
Unter Prof. Dr.Wolfgang Weuffen wurde an der Universität Greifswald erforscht, dass Thiocyanat, das in Verbindung mit Sauerstoff und anderen körpereigenen, biologischen Substanzen tritt, zu den wirksamen natürlichen, antimikrobiellen Abwehrstoffen zählt.
Das Thiocyanat sorgt im Mund mit anderen körpereigenen, biologischen Substanzen für die Entgiftung gefährlicher Stoffe, verbessert die Resistenz gegen Krankheitserreger und schützt vor Entzündungen. Es setzt die Entzündungsbereitschaft herab. Auf Grund seiner antioxidativen Eigenschaft ist Thiocyanat ein Radikalenfänger.
Thiocyanate sind als ein natürliches Selbstschutzsystem in der belebten Natur zu begreifen. Die Verstärkung dieses natürlichen Abwehrsystems, das bei Mensch, Tier und Pflanze naturgegeben ist, war ein gewichtiger Forschungsschwerpunkte unter Prof. Weuffen.
Für die Zuwendung zu diesem Thema waren eigene Beobachtungen von Prof. Dr.Weuffen aus der Nachkriegszeit ausschlaggebend gewesen. In Ermangelung von Antibiotika verordnete er das Thiocyanat haltige Präparat Othromin mit z. T. überraschenden Therapieergebnissen, die mit der vergleichsweise geringen antimikrobiellen Wirksamkeit des Thiocyanats nicht erklärbar waren. In der Folge wurden unter seiner Leitung eine Vielzahl von Untersuchungen zum SCN-Spiegel in Serum, Speichel, Muttermilch, Sperma, Haar und Tränenflüssigkeit sowie Einflussfaktoren auf den Thiocyanat-Serumspiegel analysiert. Durch die Zufallsentdeckung des Anstiegs des Serumspiegels bei Immunisierung wurde im Umkehrschluss die Hypothese der Immunregulierung durch Thiocyanat aufgestellt, die bestätigt werden konnte.
Ebenso wurde das Vorkommen von Thiocyanat in Lebensmitteln sowie in Pflanze, Boden, Gewässern und Luft nachgewiesen.
Von seinem Schüler Axel Kramer wurden in Fortsetzung dieser Forschung die Schutzwirkung bei toxischer und mutagener Belastung, der Abfall bzw. Anstieg des Serumspiegels bei starkem bzw. schwachem Stress, die Förderung der Haarbildung und die Bedeutung für die unspezifische Resistenz in der Mundhöhle auf Grund der enzymatischen Umsetzung von Thiocyanat zu antimikrobiell hoch wirksamen Oxidationsprodukten nachgewiesen.
Zwei seiner naturwissenschaftlichen Mitarbeiter habilitierten über die ernährungsphysiologische Bedeutung bzw. über den Wirkungsmechanismus von Thiocyanat.
In der Gesamtheit der auf diesem bis dahin nicht im Fokus stehenden Spezialgebiet durchgeführten Arbeiten, wurde ein wesentlicher Beitrag zur Bedeutung von Thiocyanat für die Regulation von Immunprozessen und Entzündungen sowie für die Förderung der unspezifischen Resistenz, der Wundheilung und weiterer Zellleistungen erbracht, der neben einer Fülle von Originalarbeiten in zwei von Prof. Weuffen herausgegebenen Monographien zusammengefasst wurde. …