Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Oktober 2021

Trendsubstanz Acetylcystein (NAC) –
Aber bitte in Reinform!

NAC, auch ACC abgekürzt, flutet die Telegramm Kanäle und erinnert an den Spruch „… eine Idee deren Zeit gekommen ist“ oder so ähnlich. Die Substanz hilft nicht nur bei einer Viruserkrankung. Dabei habe ich im Rundbrief schon vor längerer Zeit auf das Multitalent Acetylcystein gedeutet und seine Fähigkeiten und Anwendungsmöglichkeiten erläutert. NAC (offiziell N-Acetylcystein, ausgesprochen „n azetül züste-in“) ist unter anderem Bestandteil meines Gesundheitswerkzeugkastens, weil es allen Anwendungsformen zugänglich ist – äußerlich, innerlich, bis hin zu Injektion/Infusion und harmonisch-synergistische Wirkeigenschaften sowie sehr gute Verträglichkeit aufweist.

Ehemals als „langweiliger Schleimlöser“ angepriesen und vermarktet, ergab sich vor längerer Zeit eine ähnliche Geschichte, wie wir sie von „Viagra“ (Sildenafil) her kennen oder von Ambroxol, welches ebenfalls ein erstaunliches zweites Leben entwickelt hat. Ambroxol wurde ebenfalls schon dieses Jahr in einem Rundbrief als bestens verträgliches Schmerzmittel vorgestellt, welches lokal sogar stärkere schmerzstillende Wirkungen entfaltet als übliche Lokalanästhetika. Zu Hilfe kommt bei solchen Geschichten die menschliche Intuition, bzw. das natürliche Körpergefühl. Bei Viagra war es ja so, dass es als „Blutdruckmittel“ entwickelt wurde und nach den Probanden- und Patientenstudien fiel auf, dass ungewöhnlich viele der Studienteilnehmer, Männer, danach fragten, ob sie denn jetzt das Mittel auch weiter bekommen könnten oder wo man es kaufen kann … . Da es sich um eine obligat synthetische Substanz handelt, mit zahlreichen Nebenwirkungen und außerdem völlig entbehrlich (Potenzstörungen beim Mann haben schließlich bekannte Ursachen), hat Sildenafil im Gesundheitswerkzeugkasten nichts zu suchen.

Wie ist die Geschichte bei ACC? Früher als geläufige Beigabe vom Arzt bei allen möglichen „Erkältungskrankheiten“ mitverordnet, stellte sich irgendwann heraus, dass sich viele „Konsumenten“ die typischen NAC Braustabletten (besser wäre der Reinstoff, siehe unten) auch nach Abklingen der Erkältungssymptome gerne weiterhin einflößten. Einfach weil sie spürten, dass es irgendwie gut tut. Dieses „irgendwie“ können die meisten nicht näher beschreiben, doch wenn man sich die Pharmakologie, also die biologischen Wirkungen von Acetylcystein anschaut, dann wird schnell klar warum.

Erhöhung des Glutathion Spiegels, Schutz vor freien Radikalen, Verbesserung der Abwehrkraft, Senkung von „Cholesterin“ und Homocystein, schützend für Herz und Gefäßwände, Anti-Aging Wirkung, Verbesserung der Lungenfunktion, … – all das kann man nachlesen. Der einfachste und wichtigste Sachverhalt, wird bei all der glorreichen Aufzählung meist übergangen – NAC, bzw. sein Metabolit (Abbauprodukt), der durch De-Acetylierung hauptsächlich in der Leber gebildet wird, L-Cystein, ist die wichtigste Schwefel haltige alpha-Aminosäure, die organischen Schwefel für die Proteinsynthese liefert! Schwefel haltige Substanzen haben in der Natur, beim Menschen und konsequenterweise auch in meinem Gesundheitswerkzeugkasten eine wichtige Stellung, siehe DMSO.

Aber: Ein Blick auf den Beipackzettel von NAC haltigen Fertigpräparaten, und auch allen anderen Fertigpräparaten in der Welt, offenbart stets sehr schnell wie viele industrielle Hilfsstoffe darin verarbeitet sind! Ob (Brause-)Tabletten, Dragees, Kapseln, Tabs, Gel, Trinkampulle, …. – überall Beimengungen, Schmotter, den wir eigentlich gar nicht in uns drin haben wollen. Das ist, wie ich wiederholt betone, keine böse Absicht, sondern die Erfordernis industrieller Massen-Herstellung. Eine Förderanlage, eine Tablettier Maschine, eine Dragier Kessel, eine Abfüllanlage, …. All diese Maschinen können nur artgerecht laufen, wenn Rieselhilfen, Stabilisatoren, Emulgatoren, Trennmittel, Stabilisatoren, … im Spiel sind. Dazu kommen zu allem Überfluss noch die unsäglichen, jedoch mit dem harmlosen Wort „Zuckeraustauschstoffe“ belegten Zusätze, sowie vollsynthetische Aromen, Geschmacksverstärker, etc., die obendrein noch die Verdauung durcheinander bringen.

All diejenigen, die diesen Rundbrief regelmäßig lesen, werden das Credo kennen: Warum solche schädlichen Mixturen in sich hinein füllen, mit all den unerwünschten Zusatzstoffen, wenn doch der Stoff um den es eigentlich geht, hier also das NAC, in Reinform zugänglich ist. Und das gilt doch für alle Mittel! Wie sagte der ehrwürdige Professor, mein Doktorvater, gerne: Als Wissenschaftler sind wir daran interessiert ein weißes Pulver oder eine farblose Flüssigkeit auf den Tisch des Hauses zu stellen, von dem/der wir sagen können: Das ist XY und sonst ist nichts darin, keine Verunreinigungen.

Wissenschaftler seid ihr alle, da ihr euch Wissen schafft, um die Mittel aus dem Gesundheitswerkzeugkasten kreativ-virtuos anwenden zu können.

Acetylcystein, ein weißes Pulver, beziehe ich also in pharmazeutischer Reinheit bei www.alchemist.de mit der Bezeichnung Ph. Eur., USP, Food Grade. Angenehmer Nebeneffekt: die 250 Gramm Dose ist, bezogen auf den Preis pro Gramm, wesentlich preisgünstiger als der Kauf von soundso vielen Packungen NAC Tabletten mit nur 600 mg pro Tablette – oder?

Anwendung: Mit einer preisgünstigen Milligrammwaage (Schmuckwaage) werden für eine Einmaldosis 500 bis 800 mg abgewogen und in warmem Wasser gelöst und getrunken. Schmeckt sogar Kindern, zeigt die Erfahrung. Man kann selbstverständlich einige Tropfen DMSO dazu geben. Dann schmeckt es den Kindern meist nicht mehr so gut. Die Menge kann individuell angepasst werden, so wie das für alle Mittel aus dem Gesundheitswerkzeugkasten gilt. Ebenso kann mehrmals am Tag eine Einmaldosis getrunken werden.

Aufgrund seiner Wirkeigenschaften kann NAC auch hilfreich lokal per Injektion (Verletzungen, Entzündungen, Allergien, …) oder systemisch per Infusion genutzt werden. Dazu ein andermal mehr.