Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Oktober 2021

OPC Antioxidantien –
Polyphenole als Elektronenpool

Seit einiger Zeit gibt es bei www.alchemist.de auch OPC im Sortiment und zwar in Ph. Eur. Qualität. Die Deklaration lautet mindestens 95% Polyphenole. Grund genug OPC und seine Wirkungen einmal näher zu betrachten.

OPC ist vor allem durch das Wirken von Robert Franz seit 2014 noch einmal mehr in ein breiteres Bewusstsein gekommen, obwohl die vielfältigen Wirkungen dieser Substanzklasse seit langer Zeit erforscht werden und die pflanzlichen Rohstoffe zur Gewinnung von OPC nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehen. Sie kommen nämlich nicht nur in den Traubenkernen vor.

Doch der Reihe nach. Die Abkürzung OPC wird in der Vorstellung auf Wikipedia folgendermaßen angekündigt: „Oligomere Proanthocyanidine, auch oligomere Procyanidine, OPC oder PCO (engl. oligomeric proanthocyanidins), sind in Pflanzen natürlich vorkommende Stoffe, die zur Gruppe der Flavanole gehören und den übergeordneten Polyphenolen zuzuordnen sind. OPC sind zumeist Dimere oder Trimere von Catechinen.“

Sie kommen „vor allem in Traubenkernen, der Schale und dem Laub roter Trauben, in den roten Häutchen von Erdnüssen, in Kokosnüssen, in Ginkgoblättern, in Äpfeln, Lärchenholz und in der Rinde der Strandkiefer (Pinus pinaster) kommen diese vor. Besonders die äußeren Pflanzenteile wie Rinde oder Schalen, aber auch Kerne und Kerngehäuse enthalten größere Mengen an OPC.“

Wir erkennen:

  1. Auch Gingkoblattextrakt hat eine lange Tradition als Nootropikum und Antioxidans und ist für Ginkgobaumbesitzer also eine sehr einfache Möglichkeit, sich mit Polyphenolen zu bereichern, wenn man die grünen Blätter mit in den Smoothie mixt (und noch eine Prise DMSO dazu gibt).
  2. Lärchenholz wird gerne als Bauholz und für Terrassen, Giebelverkleidungen usw. genutzt, also Holz das dem Wetter ausgesetzt lange Zeit unbeschadet widersteht. Verstanden?
  3. An Appel a day, keeps the doctor away.

und weiteres … . Einfach selbst hinschauen.

Blicken wir einmal auf diesen wichtigen Hinweis am Ende der Vorstellung von OPC: … OPC sind zumeist Dimere oder Trimere von Catechinen.

Catechine werden folgendermaßen vorgestellt: „Catechine sind polyphenolische Pflanzenmetaboliten aus der Gruppe der Flavonoide und zählen daher allgemeinhin zu den sekundären Pflanzenstoffen. … Besondere Bedeutung haben sie aufgrund eines hohen antioxidativen Potentials.“

Nun ist es also ausgesprochen: Ein hohes antioxidatives Potential.

Doch was sagt uns das oder anders gefragt, wie äußert es sich und wie ist die Wirkungsweise? Denn Antioxidantien, eigentlich Reduktionsmittel, gibt es ja wie Sand am Meer und bewirken durchaus Unterschiedliches und inzwischen wird vor zu viel Antioxidantien zurecht auch gewarnt, weil der Körper damit der ebenso wichtigen oxidativen Mechanismen beraubt werden kann.

An dieser Stelle halte ich es ausnahmsweise für erforderlich, sich einmal ein solches Flavonoid als Molekül anzusehen. Auch in der Hoffnung, dass sich der eine oder die andere an den Schulunterricht erinnert.

Ét voilà:

Es hieß „OPC sind meist Dimere oder Trimere“ solcher Strukturen, wir müssen uns also zwei oder drei dieser hier abgebildeten Moleküle zusammengeflickt denken.

Dann wird deutlich, dass es sich um elektronenreiche Moleküle handelt. Die freien Elektronenpaare des Sauerstoffatoms sind grundsätzlich verschieblich und können gewissermaßen die pi-Elektronen des Phenolrings (rechts oben) mit ins Spiel bringen, wenn ein genügend starkes Elektronenloch „daher kommt“. Deshalb ist die natürliche Funktion dieser OPC in den Pflanzen logisch nachzuvollziehen – sie schützen zum Beispiel vor UV Licht Schäden! Es findet also, nicht nur in diesem Fall, eine selektive-reaktive antioxidative Wirkung statt, im Gegensatz zu Antioxidantien die von sich aus „immer anspringen“.

UV Licht, um bei diesem Beispiel zu bleiben, ist in der Lage einzelne Elektronen aus Membranen oder Enzymen zu „kicken“ und es bleiben dann Elektronenlöcher zurück, die weitere Schäden auslösen können. Ein anschauliches Beispiel dazu ist etwa das Verblassen von (Textil-)Farbe in der Sonne – eine direkte Folge des Elektronenklaus.

Nun dürfte sich herum gesprochen haben, dass ein möglichst großer Pool an beweglichen aber dennoch gebundenen Elektronen in unserem Organismus grundsätzlich positiv, wenn nicht gar essentiell für eine intakte Gesundheit ist. Hier setzt also die erstaunlich vielfältige Wirkung von elektronenreichen Molekülen/Mitteln an, denen viele angehören, die wir gemeinhin als farbig bezeichnen. Das gilt etwa auch für Methylenblau und Hämatoxylin, die ebenso ins Spiel gebracht werden, wenn es um den Schutz vor Strahlenschäden und auch vor exzessivem Elektromagnetismus geht. Wobei Hämatoxylin biochemisch gesehen den Polyphenolen am nächsten kommt – bei Methylenblau handelt es sich dagegen um einen Stickstoff- und Schwefel haltigen Heterozyklus.

Eben dieses Methylenblau wird übrigens im Bereich der institutionellen Medizin interessanterweise durch intravenöse Verabreichung zur Behandlung von zu hohen Methämoglobin Konzentrationen im Blut genutzt, wobei das zentrale Eisenatom im Hämoglobin wieder von der Ladung +3 auf +2 reduziert wird. Auch dies also ein „Elektronenspende Vorgang“, der dazu führt, dass die roten Blutkörperchen den gespeicherten Sauerstoff auch tatsächlich wieder abgeben können. Dazu in einem nächsten Rundbrief mehr. Methylenblau sollte man sich merken und auch, dass es hier Ähnlichkeiten zu den Eigenschaften von OPC gibt.

Auch OPC weißen eine intensive Farbe auf und können nach dem Gesagten, sowohl Elektronen spendend wirken, also auch aggressive Radikale neutralisieren.

Auch das Resveratrol gehört dazu, welches zeitweise sehr intensiv wissenschaftlich erforscht wurde und das ebenfalls den Polyphenolen zugerechnet wird.

Pflanzliche Naturstoffe, die wir uns als ausgedehnte Fläche mit verschieblichen Elektronen vorstellen können, haben also Schutz- und Förderfunktion gleichzeitig. Schließlich lässt sich die gesamte Energieproduktion unseres Organismus als das Weiterreichen von Elektronen verstehen. In der Biochemie wird das, im Gegensatz zur Pharmazie oder Physiologie, eigentlich als Reduktion bezeichnet und nicht als Antioxidation. Ohne die Silbe „Anti“, haben diese molekularen Vorgänge direkt eine andere Aura und lassen sich leichter als „Elektronenspende“ verstehen. Dies tut dem gesamten Körper gut. Vor allem im Sinne von Regeneration, Wohlbefinden und Anti-Aging.

Darüber hinaus zeigen OPC und Verwandte etwa auch gute Wirksamkeit als Begleitung in der Behandlung von Parasiten. Hier kann man annehmen, dass die elektronenreichen Moleküle gewissermaßen als Katalysatoren auch die Abwehrmechanismen unterstützen oder sogar schlafende natürliche Abwehrreaktionen wieder ermöglichen.

Wie sind OPC zu dosieren? Bei guter Qualität, also hohem Polyphenol Anteil, kann man sich bei 300 bis 500 Milligramm pro Tag orientieren. Da OPC bestens verträglich sind, kann man die Menge bei akuten Symptomen oder konkreten Anlässen auch deutlich steigern. Wie bei vielen pflanzlichen Produkten, die konzentriert sind, ist der limitierende Faktor dann in der Regel die Verdauung und das kann man selbst individuell einregeln.