Medizin zum Selbermachen Rundbrief November 2020

Erfahrungsbericht – DMSO bei M. Osgood Schlatter

Es trifft am häufigsten „die wilden Kerle“. Männliche Jugendliche, meist sportlich und zeitgerecht körperlich entwickelt. Morbus Osgood Schlatter, die Osgood-Schlatter-Krankheit, im angelsächsischen Sprachraum auch als „rugby knee“ bezeichnet. Der Name ist Programm – es handelt sich um spontan auftretende vorderseitige Schmerzen unterhalb des Knies, vor allem bei sportlicher Aktivität und beim Knien. Die ICD 10 Nomenklatur spricht von „Juvenile Osteochondrose der Tibia und der Fibula“, also einer degenerativen Knochenveränderung im Bereich des oberen Endes von Schien- und Wadenbein und des Sehnenansatzes im jugendlichen Alter. Die Symptome treten bei etwa der Hälfte der Patienten beidseitig auf. Natürlich sind auch Mädchen betroffen, jedoch zu einem etwas geringeren Anteil.

Insgesamt kommen diese pubertären Knieschmerzen häufig vor und verunsichern die Eltern in vielen Fällen sehr. Es werden dann aus Unkenntnis Schuheinlagen angefertigt, Schonhaltungen eingenommen, die Bewegung insgesamt eingeschränkt oder gar regelmäßig Schmerztabletten verordnet. Eine emotional anstrengende Zeit in den Familien, schon alleine wegen vieler Arztbesuche.

Insofern ist der vorliegende Erfahrungsbericht eines Kongressteilnehmers typisch:

Der Fußballtrainer stellt zufällig fest, dass ein 14jähriger Junge schon monatelang von den Eltern zwei bis dreimal die Woche vor dem Training oder Spiel zu Hause mit „zwei bis drei Schmerztabletten“ versorgt wird, bevor er zum Platz kommt, damit er den Sport einigermaßen übersteht. Der Trainer bringt die Sache zur Sprache und es stellt sich heraus, dass im Röntgen ein M. Osgood-Schlatter diagnostiziert wurde. Er schlägt statt der Ibus die Anwendung des „Sportlersprays“ DMSO 60% mit Magnesiumchlorid vor. Dieses wendet der junge Sportler für einige Wochen unregelmäßig an und die Symptome klingen vollständig ab.

Dieser Bericht ist aus mehreren Gründen erstaunlich. Erstens hat der junge Mann den Sport nicht unterbrochen und auch weiterhin ausgeführt. Da bei M. Osgood Schlatter häufig im Bild auch kleine Ablösungen im Ansatzbereich der Patellasehne zu sehen sind, würde man davon ausgehen, dass trotz DMSO der Sport zu unterbrechen ist. Es sei denn, man traut DMSO noch mehr zu als oft angenommen. Zweitens hat hier offensichtlich niemand der „Sulfid Geruch“ gestört, obwohl Heranwachsende diesbezüglich gerne sehr sensibel sind. Die Prioritäten waren also klar. Drittens ist die Abheilungsdauer von „einigen Wochen“ für dieses Erkrankungsbild sehr kurz. Häufig plagen sich Teenager mit dem Schlatter-Knie unter den sonst hilflosen Therapieansätzen jahrelang.

So können wir also in Zukunft vielen Eltern diese Hilfestellung geben. Zur Anwendung kommen wässrige oder gelförmige DMSO Mischungen im Konzentrationsbereich von 60 bis 30% DMSO Gehalt. Ich würde hier zunächst einmal täglich den gesamten Kniebereich rundum mit der DMSO 30% Lösung von www.alchemist.de großzügig besprühen und für 30 Minuten ohne Kleidungskontakt einwirken lassen. Auch die bekannte DMSO Creme nach dem Mediziner und Handchirurgen Carls, die vielen Apotheken bekannt ist, kann hier eingesetzt werden. Wenn es im akuten Stadium noch etwas „stärker“ sein soll, so empfiehlt sich die Mischung mit Ambroxol, welche ich hier im nächsten Abschnitt beschreibe.