Medizin zum Selbermachen Rundbrief Mai 2020

Vitamin C bei (viralen) Infektionen – einfache Rezeptur für simple Rektalinfusion

Den Anstoß zu diesem Abschnitt gab Kathrin, denn Sie fand eine wissenschaftliche Veröffentlichung aus dem Jahr 1962 (!) in der erstaunliche Therapieerfolge bei viralen Infektionen mit „hohen Dosen“ von Vitamin C per Injektion oder Infusion gezeigt wurden. Bis hin zu Hepatitis! Wörtlich ist die Rede von „Even with doses as high as 65 mg/kg … “. Das können wir heute etwas belächeln, jedoch zeigt sich hier, dass die derzeit übermäßigen Mengen Vitamin C in Infusionen oft gar nicht nötig sind. 65 mg pro kg Körpergewicht – das entspricht ca. 4,5 Gramm bei einem 70 kg Menschen. Die Ascorbinsäure wurde in unterschiedlichen Anwendungsvarianten verabreicht. Teilweise als Infusion in 1000 ml NaCl-Lösung, teilweise als intramuskuläre Injektion mehrmals am Tag, teilweise als tägliche Infusion mit 5 Gramm für 24 Tage. Hier die Original Literatur: https://www.mv.helsinki.fi/home/hemila/CP/Dalton_1962_ch.pdf

Und hier die Mail, die mir Kathrin gesendet hatte:

Anbei ein interessanter uralt Artikel zum Thema Viren und Vitamin C. Die Beschreibung der viralen Pneumonie (Seite 3) erinnert uns doch nicht etwa an den lieben gekrönten Virus? Ich fand den Artikel auf der Suche nach Verweisen zum Thema rektales Vitamin C, denn der seit Wochen bestehende Auftrag für Vitamin-C-i.v. Präparat wurde von der Arnika-Apo nicht ausgeführt. Gehe ich recht in der Annahme (vielleicht könntest du das in den nächsten Newsletter mit einfließen lassen?), dass man mit Ascorbinsäurepulver und Kaisernatron (2:1) in NaCl 0.9% eine ph neutrale Na-Ascorbatlösung herstellen kann, welche auch rektal verabreicht werden kann?

Das ist ein ganz wichtiges Thema! Wenn man sich Infusions- oder Rektalinfusions-Lösungen selbst herstellen will, muss man auf den pH-Wert achten!!! Die Infusionsfläschchen aus den Apotheken tragen nämlich auch die Auflistung der Inhaltsstoffe: Ascorbinsäure Ph. Eur., Natriumhydrogencarbonat (Natron) Ph. Eur. und Wasser Ph. Eur. (alles auch bei www.alchemist.de erhältlich). Es handelt sich also immer um sogenanntes gepuffertes Vitamin C. Die Ascorbinsäure selbst erzeugt nämlich in Wasser gelöst einen sehr niedrigen, also stark sauren, pH-Wert von ca. 3. Ascorbinsäure ist stärker sauer als Essigsäure. Dies würde natürlich die Venen oder die Darmwand stark reizen. Deshalb wird die Ascorbinsäure mit einem Basensalz zuerst neutralisiert und dann erst angewendet. Auch für die orale Einnahme ist dies übrigens besser.

Nun bleibt nur noch die Frage, wie viel Basensalz nötig ist um eine vorgesehene Menge Vitamin C zu neutralisieren, also in der Lösung einen pH-Wert von 7 zu erzeugen. So kommen wir wieder zur Mol-Rechnung:

Ascorbinsäure hat ein Molekulargewicht von 176,13 g/mol. 1 Gramm Ascorbinsäure entspricht also 5,68 mmol.

Das Molekulargewicht von Natron ist M = 84,01 g/mol. 5,68 mmol entsprechen 0,48 Gramm.

Ergebnis: Um Vitamin C Pulver zu neutralisieren, wird jeweils für 1 Gramm Ascorbinsäure ca. ein halbes Gramm Natron benötigt. Wer ganz sicher gehen möchte, prüft den pH-Wert der Mischung nach der Neutralisation mit einem Indikatorpapier.

Mit anderen Worten: Ascorbinsäure und Natron werden 2:1 in isotonischem Meerwasser oder isotonischer Kochsalz-Lösung gemischt. Mit dieser Lösung kann man dann Rektalinfusionen machen. Das heißt die Tropfgeschwindigkeit wird so gering eingestellt, dass die Flüssigkeit im Enddarm komplett absorbiert wird. Dies ist eine sehr gute Möglichkeit Vitamin C verlustfrei aufzunehmen. Alle benötigten Mittel und Hilfsmittel gibt’s auch bei www.alchemist.de. Natürlich funktioniert das einfache und effektive Prinzip der Rektalinfusion auch mit vielen anderen Substanzen.