Medizin zum Selbermachen Rundbrief Mai 2020
Verdünnungsflüssigkeiten für DMSO – Teil III: Urin
Urin, sowohl menschlicher als auch tierischer, wird seit Jahrtausenden therapeutisch-medizinisch eingesetzt. Auch ganz aktuell gibt es pharmazeutische „Urin-Projekte“, wie z.B. das großflächige Sammeln von Schwangeren-Urin zur Gewinnung verschiedener Arzneimittel in China. Freilich ist die Verwendung des Urins, der nichts anderes als Zell frei und weitgehend Protein frei gefiltertes Blut darstellt, an Voraussetzungen geknüpft.
Fleisch und Fisch freie Ernährung gehören ebenso dazu, wie das Absetzen von obligat-synthetischen Medikamenten aller Art wenigstens 3 Tage vor der Verwendung des eigenen Urins.
Für Eigenanwendungen eignet sich Urin in den Formen: oral, äußerlich, Einlauf/Spülung, Injektion. Da Urin zu 99% aus Wasser besteht, eignet er sich selbstverständlich ideal als Verdünnungsmedium für individuelle DMSO Zubereitungen. Bis auf wenige Ausnahmen wird immer der eigene Urin verwendet, also der Urin des zu Behandelnden.
Für das Trinken von frischem Morgen-Urin (Mittelstrahl) gibt es in den alten Schriften die 3-Schluck Methode als Empfehlung.
Äußerliche Anwendungen nutze ich beispielsweise für die Behandlung von Neurodermitis und Ekzemen. Insbesondere bei Neurodermitis ist es wichtig, die Haut durch Mittel-Anwendung nicht zusätzlich zu reizen, sondern zu beruhigen. Hier mische ich 10 ml DMSO Ph. Eur. auf 90 ml Urin, also eine 10%ige Lösung bezogen auf DMSO. Auch abgekühlten Stiefmütterchen-Tee als dritte Komponente kann man dazu bringen – 10 ml DMSO Ph. Eur., 50 ml Urin und 40 ml Stiefmütterchen-Tee. Das ganze in eine Sprühflasche abgefüllt, damit man es berührungslos auf die Haut applizieren kann.
Einläufe/Spülungen kann man mit unverdünntem Urin machen. Insbesondere bei infektanfälligen Kindern, hilft ein „kleiner“ Eigen-Urin-Einlauf mit Hilfe einer 60 ml Spritze oder Blasenspritze oftmals erstaunlich schnell und effektiv. Und das quasi zum Nulltarif.
Um Urin zu injizieren, benötigt man wieder den bekannten sterilen Spritzenfilter mit Porengröße maximal 2,4 Mikrometer (nach GMP Richtlinien und allgemeiner Laborpraxis). Einzeln steril verpackte Spritzenfilter für wässrige Lösungen gibt es ebenso bei alchemist.de wie Spritzen und Kanülen. Man sammelt ca. 50 ml Mittelstrahlurin in ein sauberes, weitgehend staubfreies Glas und lässt ihn für maximal 10 Minuten absetzen. Dann zieht man nahe der Flüssigkeitsoberfläche durch Kanüle und Spritzenfilter das benötigte Injektionsvolumen in eine Spritze. Üblich sind ca. 10 ml. Jetzt werden Aufziehkanüle und Filter entfernt und die endgültige Injektions-Kanüle wird aufgesetzt. Damit kann man entweder intra- oder subcutan an Störfeldern oder allgemein kleine Depots spritzen. Ich persönlich füge noch etwa 5% DMSO zur Mischung.
Und, ach ja, um einer häufig gestellten Frage vorweg zu greifen: Urin kann man (derzeit) nicht im Internet bestellen.