Medizin zum Selbermachen Rundbrief März 2021

Photodynamische Therapie für jedermann –
PDT im erweiterten Frequenzbereich

Die sogenannte photodynamische Therapie ist als medizinisches Verfahren zwar schon jahrelang anerkannt in der klinischen Anwendung, entwickelt sich jedoch immer noch auf breiter Forschungsfront, da die Möglichkeiten der Kombination aus Photosensibilisatoren und Licht praktisch unbegrenzt sind.

Das Prinzip ist einfach und mit dem biologisch-physikalischen Schulwissen nachzuvollziehen. Man bringt einen Farbstoff, sog. Photosensibilisator (engl. Photosensitizer), entweder lokal oder systemisch auf/in das Gewebe und bestrahlt anschließend mit Licht geeigneter Wellenlänge, also beispielsweise mit einem durchstimmbaren LASER. Wie der Name schon sagt, absorbiert ein Farbstoff Licht und gibt Licht anderer Frequenz wieder ab, und zwar langwellig. Die Energiedifferenz und auch die emittierte Strahlung selbst kann unterschiedliche Effekte auslösen, beispielsweise die Anregung von Sauerstoff zu Singulett-Sauerstoff oder Erwärmung oder Elektronen Freisetzung. Einige Farbstoffe können dabei selbst als eine Art molekularer Katalysator für solche Vorgänge fungieren.

Da erinnern wir uns, dass in dem Gesundheitswerkzeugkasten ja auch schon ein paar Farbstoffe zu finden sind, und zwar genau solche, von denen bekannt ist, dass sie sich in oder an Tumorgewebe spezifisch anreichern können: Hämatoxylin, Bengalrosa und Methylenblau.

Diese Farbstoffe wurden bisher erläutert für ihren direkten Einsatz bei Krebserkrankungen und die teilweise erstaunlich guten Wirkungen sind sogar teilweise wissenschaftlich dokumentiert und erforscht.

Diese Farbstoffe nun zusätzlich mit Licht zu aktivieren, erweitert die einfach durchzuführenden Behandlungsmöglichkeiten mit ihnen deutlich.

An dieser Stelle kommt die Frage ins Spiel: Mit welcher Wellenlänge müssen diese Farbstoffe bestrahlt werden?

Dabei orientiert man sich an dem jeweiligen sogenannten Absorptionsspektrum jedes Farbstoffes. Dieses stellt sich als Kurve in einem Koordinatensystem aus Wellenlänge und Intensität dar und zeigt mindestens ein Maximum, also eine „höchste Stelle“. Dieses sogenannte Absorptionsmaximum nutzt man nun in der Regel um die Farbstoffmoleküle mit Hilfe von Licht anzuregen. Die drei Absorptionsspektren von Hämatoxylin, Bengalrosa und Methylenblau kann man im Internet nachschauen.

Natürlich könnte ich die drei Wellenlängen hier einfach ohne Kommentar eintippen, es geht jedoch stets darum, dass alle Leser und Leserinnen auch befähigt werden, die Dinge selbst nachzuvollziehen und zu verinnerlichen, dass man (fast) alles im Bereich der integrativen Medizin mit dem Schulwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik erarbeiten und verstehen kann. Das Ziel ist, dass möglichst Viele die Mittel meines Gesundheitswerkzeugkastens bald ganz selbstständig anwenden und um kreativ-virtuose Weiterentwicklungen selbst ergänzen und also irgendwann selbst solche Rundbriefe entstehen lassen können.

Zurück zu den drei Farbstoffen und ihren Absorptionsmaxima:

  1. Bengalrosa erscheint für unser Auge intensiv pink-rot und hat sein Absorptionsmaximum im sichtbaren Bereich bei ca. 560 Nanometer, also grün-gelb.
  1. Hämatoxylin hat ein sehr breites Absorptionsmaximum, welches auch noch pH-Wert abhängig ist, jedoch hauptsächlich auch im Bereich ca. 580 nm, also gelb.
  1. Methylenblau erscheint für unser Auge dunkelblau und hat sein Absorptionsmaximum bei 660 nm, also rot. Diese 660 nm entsprechen den typischen Rotlicht LASERn, die auch als sogenannte Soft LASER im therapeutischen Bereich üblich sind. Sie werden beispielsweise auch für LASER Akupunktur eingesetzt.

Die Bestrahlung, der mit den jeweiligen Farbstoffen benetzten Hautareale, sollte also mit den entsprechenden Farben/Wellenlängen erfolgen, sofern der LASER darauf eingestellt werden kann.

Durchstimmbare LASER für den therapeutischen Bereich gibt es bereits gebraucht im Internet für überschaubare Beträge.

Die Farbstoffe können lokal äußerlich appliziert und dann direkt mit dem Licht bestrahlt werden. Sie können auch innerlich angewendet werden, wie wir das typischerweise vom Hämatoxylin her kennen, welches oral und auch per Infusion angewendet werden kann. Hier besteht dann die Möglichkeit bestimmte Körperstellen durch die Haut zu bestrahlen. Eine sehr spezielle Variante der PDT ist die Bestrahlung des Farbstoffs direkt an der Infusionskanüle, so dass er schon energetisch aktiviert in die Blutbahn gelangt. Allerdings benötigt man dafür spezielle Infusionssysteme.

Zusammenfassung: Die bekannten Krebsmittel-Farbstoffe Bengalrosa, Hämatoxylin und Methylenblau können zusammen mit Licht als photodynamische Methode angewendet werden. Dies erweitert ihre Anwendbarkeit und natürlich auch ihre Wirkung.