Medizin zum Selbermachen Rundbrief Juli 2020

Verkappte Pandemie – Das Sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen

Es ist ein wenig schönes Wort – Herdenimmunität. Lange Zeit ging medizinische Forschung und Erkenntnis hauptsächlich entweder mit dem hohen Aufkommen von Verletzten und Toten durch kriegerische Auseinandersetzungen oder mit Experiment und Beobachtung von Tieren einher. Der Begriff Herde ist uns für Tiere geläufig, trifft jedoch auch für so etwas wie eine Soldatenformation zu. In beiden beispielhaften Gruppen kann es zur Ausbreitung von Infektionen kommen, sofern einige Bedingungen günstig dafür stehen. Dies konnte man am Beispiel der Spanischen Grippe studieren. Auch damals hat man sich in Deutschland teilweise erdreistet dieser Infekt-Welle einen neuen Angst-Namen „Lungenpest“ zu geben. Obwohl die Ärzte wussten, dass es sich in denjenigen Fällen, die zum Tod führten, um übliche bakterielle Sekundärinfektionen der Lunge handelte. Zitat: „Der Tod trat in der Regel am achten oder neunten Krankheitstag ein, Ursache war zumeist die bakterielle Sekundärinfektion.“ Historisch gesehen ist man sich einig, dass die damalige, vergleichsweise hohe Mortalitätsrate vor allem einer Randbedingung geschuldet war: Diese Grippe kam im Winter/Frühjahr des Jahres 1918 daher. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Europa und die USA sprichwörtlich „am Ende“, nämlich am Ende dessen, was wir als Mutter aller Kriege bezeichnen.

Noch ein Bonmot: In den (Medizin-)Geschichtsbüchern wird der Verwunderung darüber Ausdruck verliehen, dass die spanische Grippe vor allem bei den 20 – 40jährigen Komplikationen auslöste und teilweise zum Tod führte. Halloo!!! Wer geht denn in den Krieg und ist dann traumatisiert, unterernährt, geburnoutet??? Die Alten oder die Kinder?? Nein, es gehen selbstverständlich genau die 20 – 40jährigen in den Krieg. Sowohl an der Front, als auch im Nachschub, als auch im Sanitätsdienst, usw. usw.. Verstehts?

Natürlich kann man jetzt sofort einwenden, dass solche Vergleiche nicht weiterhelfen, weil es sich ja, wie „bewiesen“ wurde, um völlig unterschiedliche „Familien“ von Viren handele. Doch lassen wir das zunächst noch beiseite und die Gedanken ungehindert weiter gedeihen.

Bis vor wenigen Monaten war auch ein Großteil der Menschheit insgesamt ebenso als Herde zu betrachten. Die sogenannte Globalisierung, ein Prozess, der seinen Ursprung in der Möglichkeit zu schnellen Reisen und Warenlieferungen über weite Strecken hat, war an einem vorläufigen Höhepunkt angekommen. Ein epochaler Zeitpunkt. Reisen und Warenaustausch machten jedoch schon seit Jahrhunderten die Menschen irgendwie zu Herden. Und dies hat auch positive Auswirkungen auf die Immunkompetenz aller auf irgendeine Art und Weise in Kontakt tretenden.

Von Geburt an ist es für den Organismus Mensch und Tier entscheidend, mit vielfältigen biochemischen Herausforderungen konfrontiert zu werden. Nicht mehr nur die Stoffe des Körpers der Mutter, aus dem wir entstanden, zu „berühren“. Mit „Fremdstoffen“ in den mannigfaltigsten Erscheinungsformen und Ausprägungen zurecht zu kommen, ist nicht eine bloße Begleiterscheinung des Lebens höherer Wesen auf einem mikrobiologisch dominierten Planeten, sondern es ist das Kennzeichen des Lebens an sich. Es ist das bestimmende Agens für die Interaktion, die Einbettung der eigenen Existenz in das große Ganze.

Umgekehrt hat sicher jeder schon einmal Bilder von Kindern gesehen, die mit sogenannten Immundefiziten zur Welt kommen und dann mit einer Art Raumfahrerhelm ihre wichtigen Aufnahmewege, Mund, Nase, Augen, abschotten müssen.

An diesem Ast also, auf dem wir sitzen, die von Geburt an erworbene Kompetenz der stofflichen Interaktion, sägen wir immer dann, wenn wir uns, wie auch immer, abtrennen wollen. Nun mag die aktuell erlebbare Trennung durch Erziehung zu „einmeterfünfzig Deppen“ oder durch die Aufhebung von Jahrtausenden verankerten Begrüßungsgesten als drastisch empfunden werden. Doch das Sägen am eigenen Ast haben die Menschen, vor allem in den sog. führenden Zivilisationen, natürlich schon viel früher und einschneidender erfunden.

Es begann zum Beispiel damit, dass irgendwann Eltern zu ihren Kindern sagten, dass „das da“ bäääh ist. Pfützenwasser, Erde, Pipi, Nasenpopel, Kacker, tote oder lebendige Insekten, Schnupfen-Rotz, tote Tiere am Wegrand, Stubenfliegen auf dem Kuchen, … und auch andere Menschen, z.B. aus anderen Volksgruppen, waren von da an bääh. Insbesondere Kacker gilt als bäääh, obwohl doch schon von Friedensreich Hundertwasser die Aussage bekannt wurde: „Mit einer Humustoilette wird Scheiße zu Gold.“ Ebenfalls verfasste er ein Manifest mit dem Titel „Die heilige Scheiße“. Und dann haben diese Kinder, als sie erwachsen waren, begonnen, die Wände weiß zu kacheln und ihr allgemeines Lebensumfeld zu desinfizieren. Das ist einer der Ursprünge der Trennung von dem entscheidenden Agens der materiellen Kommunikation von Lebewesen mit dem Planeten und mit anderen Lebewesen. Ich nenne es materielle Kommunikation, weil es dem Austausch von stofflichen, substanziellen Informationen dient.

Doch es gab historisch gesehen auch andere Trennungen. Und hier können wir verstehen lernen, warum die jetzt politisch-bürokratisch verordnete Trennung langfristig an unserem Ast sägt:

In den Geschichtsbüchern wird es als „das große Sterben“ geführt. Gemeint ist der millionenfache Tod unter der südamerikanischen Bevölkerung durch die Flutung des „neuen Kontinents“ mit Europäern in Folge der Entdeckungsreisen von Christoph Kolumbus, Amerigo Vespucci und andere. Und zwar nicht der Tod durch gewaltsame Eroberung, sondern der Tod durch simple „mitgebrachte“ Infekte.

Die Europäer waren damals lange Zeit schon in regem Reise- und Warenaustausch mit anderen Völkern. Infektwellen aller Art hatte der große europäisch-asiatische Kontinent gesehen. Südamerika hingegen war lange Zeit isoliert.

Das Ausmaß des Sterbens muss wohl unermesslich gewesen sein. Das einst durch seine frühen Hochkulturen vergleichsweise dicht bevölkerte Südamerika, wurde infolge des großen Sterbens blitzartig derart entvölkert, dass Forscher heute davon ausgehen, dass der daraufhin einsetzende ungehinderte Baumwuchs mit zur Entstehung der kleinen Eiszeit beitrug! Die vorher ausgedehnten landwirtschaftlich intensiv genutzten, also entwaldeten Areale, erlebten eine schlagartige Re-Vegetation mit Urwald, die natürlich im südamerikanischen Klima rasant verlief. Es wurde von der Natur eine gigantische Menge Kohlendioxid als Holz eingelagert.

Wie soll es also werden, wenn wir uns als Menschheit jetzt isolieren wollen. Voneinander und von „den Viren“.

Die Familie der Coronaviridae, zu den behüllten gehörig, wird von den Forschern, die sich berufen fühlen, nach Viren zu forschen, bisher in zwei Unterfamilien eingeteilt. Die hier relevante Unterfamilie der Orthocoronavirinae wiederum, lässt sich nach internationaler Klassifikation in die beiden Gattungen Alpha- und Beta-Coronavirus ordnen (ja, Ordnung muss sein). Beide Gattungen sind bekannt dafür, dass sie simple „Erkältungen“ auslösen. Einige von ihnen lösen, so die Lehrmeinung und Erfahrung, Erkältungen und manchmal (!) Erkältungen mit möglichen Komplikationen aus. Ja, das tun alle Viren, die Erkältungssymptome auslösen … . Ist nichts Neues.

Hierzu gehören die Untergattungen Embecovirus, Merbecovirus, Sarbecovirus. Letztere beherbergt die beiden SARS-CoV Typen, genannt SARS-CoV und SARS-CoV-2. Soweit die Theorie.

Wie im Mai Rundbrief ausführlich dargelegt, ist das Vorkommen von sogenannten Komplikationen, im Nachgang, also typischerweise beim Abklingen der eigentlichen „grippalen Symptome“, Schwäche, Kälte, Fieber, Kopfschmerzen, ein gängiges und altbekanntes Phänomen. Das Ausmaß dieser Komplikationen, auch das ist lange bekannt, hängt von Randbedingungen ab, die die Immunkompetenz jedes einzelnen betreffen. Siehe Beispiel Spanische Grippe gegen Ende des Krieges, also in der größtmöglichen Schwächephase der Bevölkerung.

Wie sind heute die Randbedingungen? Für Wuhan wurde beispielsweise die enorme Luftverschmutzung sowie die Überarbeitung der Menschen ins Feld geführt, als verstärkende Randbedingung. Gerade in Bezug auf die Lunge durchaus auch nachvollziehbar. Aus meiner Sicht war/ist die Situation nicht nur in Wuhan oder generell in China völlig überdreht. In den gut zehn Jahren nach der Finanzkrise hatte sich das Tempo, die generelle Hektik und Überdrehtheit, die sich eben global breit machte, noch einmal deutlich zugespitzt. Dies mag eine andere Sichtweise auf die Geschehnisse sein. Wer möchte, nimmt es als Impuls für sich.

Von den sogenannten Kinderkrankheiten (die auch bei Erwachsenen auftreten) her wissen wir, dass körperliche Ruhe, Informations-Abschottung (Fernseher aus, Telefon weg, Licht aus) und vor allem das „Behütet-Gefühl“ durch Mutter oder Vater, entscheidende Faktoren für einen völlig komplikationslosen Verlauf sind. Wenn noch Fasten mit Tee dazu kommt, dann sind auch „die Masern“ oder „die Windpocken“ schnell wieder vergessen. Angstmacherei durch die WHO ist da völlig fehl am Platz und unwissenschaftlich.

Und genau diese Einfachheiten sind scheinbar nicht mehr möglich in der überdrehten Epoche. Ruhe, Informationsunterbrechung und Behütetsein – wer kann diese besten Arzneimittel bei Infekten aller Art heute noch geben und wer kann sie nehmen?

So war für viele der einzige positive Aspekt in der Reihe von unsinnigen Trennungs-Maßnahmen im Namen der „Pandemie“, das zahlreiche Ankommen zu Hause. Um diesen Aspekt auch wirklich im Sinne der Herdenimmunität für die Spezies Mensch nutzen zu können, ist jedoch eines ganz entscheidend: Wir begeben uns erst in Ruhe und Untätig Sein, nachdem wir „infiziert“ sind und nicht präventiv. Wie sagten doch früher die Ärzte zu den Eltern: Wenn irgendwo Kinder dies oder das haben, stecken Sie ihre gleich dazu.

Ausnahmen davon sind natürlich Menschen, die zu diesem Zeitpunkt schon „krank“ oder sonstwie immungeschwächt sind. Doch das ist eine Selbstverständlichkeit, die banal ist.

Langfristig ist natürlich-erworbene, globale (!) Herdenimmunität nicht weniger als DER Lebensgarant für die Spezies Mensch. Sie ist in ihrer Vielseitigkeit und Flexibilität der Wirkungen jeder anderen „Krücke“, wie z.B. Impfungen oder Trennungen, weit weit überlegen. Wenn wir also den Ast, auf dem wir sitzen, stärken wollen, dann sollten wir das „Recht auf Infektion“, also den Kontakt mit unseresgleichen und der Welt an sich, wahrnehmen. Obwohl dies im aktuellen Fall gar nicht so einfach ist, denn scheinbar kennt niemand jemanden, der erkrankt wäre. Ohne sich ständig weiter entwickelnde Immunkompetenz, ohne Herdenimmunität, könnten wir ansonsten eines Tages tatsächlich durch einen noch lächerlicheren „Vektor“ (die Natur der Viren ist längst nicht geklärt), als einen Coronavirus, einem neuen „großen Sterben“ zum Opfer fallen. Dann jedoch bleibt es nicht auf einen Kontinent beschränkt. Der fortlaufende und heutzutage weltumspannende Kontakt mit „Erregern“ aller Art ist unverzichtbar und ist deshalb einer DER wichtigsten Lebensfaktoren – bewusst oder unbewusst. Beispiele: Ich benutze bewusst meine unverhüllten Hände, wie von der Natur vorgesehen, um die Fußgängerampel zu drücken, den Fahrstuhlknopf, die Türklinke. Ich halte mich bewusst fest, mit den Händen, etwa an Haltestangen im Bus oder am Einkaufswagen. Ich lasse meinen Händen auch in der Öffentlichkeit freien Lauf, wenn sie mein Gesicht berühren wollen, meine Nase, meine Augen, meine Haare. Ich reiche gerne die Hand und nehme beim Einkaufen gerne Waren in die Hand. Wenn jemand nießt oder hustet in der Öffentlichkeit, so lächle ich. Es ist ein wunderbares Gefühl in direktem Kontakt zu stehen mit der Welt und meine Hände sind dafür ein wertvolles Geschenk, ein Wunderwerk des Lebens. Nichts ist bääh und ich bin angstfrei. Wie sagte doch eine Hannoveraner Ärztin auf einer Kundgebung so schön: Und wenn ich (ernsthaft) krank werde, dann setze ich mich mit meiner eigenen Endlichkeit auseinander, anstatt die Schuld bei etwas anderem zu suchen.