Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Januar 2022

Methylenblau –
Auch bei Toxoplasma gondii?

Methylenblau ist schon alleine aufgrund seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften ein Chamäleon unter den organischen Farbstoffen. Erstaunlich sind dabei seine Fähigkeit als sog. Redoxmediator aufzutreten und auch sein Absorptionsmaximum im roten Bereich des Lichtspektrums, welches ihn auch als 650 nm-Laser Anregungspartner geeignet macht.

Immer wieder kursiert die Erwähnung von farblosem Methylenblau, welches als sogenannte Leukoform existiert, also einer reduzierten Molekülform.

Hierbei nimmt Methylenblau, z.B. in Gegenwart von Zink, formal zwei Wasserstoffatome auf – auch dies ist eine bemerkenswerte Eigenschaft dieses symmetrischen Moleküls und kann unsere Phantasie bezüglich der Einsatzmöglichkeiten beflügeln. Siehe dazu auch der Artikel zur Wasserstofftherapie im Paracelsus Magazin: https://www.paracelsus-magazin.ch/naturheilverfahren/medical-hydrogen-gas-injection-mhgi/

Da Methylenblau also ganz leicht Elektronen sowie Wasserstoffatome abgeben und auch wieder aufnehmen kann, vereinen sich in dieser Substanz sowohl die Fähigkeit frei Radikale abzufangen, also auch freie Elektronen dem Organismus zur Verfügung zu stellen. Dies macht Methylenblau zu einem hochinteressanten Mittel, welches je nach Umgebungsbedingungen modulierend wirken kann!

Historisch gesehen, das wurde schon in anderen Folgen erläutert, ist Methylenblau jedoch zunächst einmal ein Mittel, welches gegen Parasitenbefall eingesetzt wird, wie zum Beispiel verschiedene Bartonellen, Mykobakterien, Borrelien und den eng verwandten Toxoplasma gondii! Hierbei haben wir nur unzureichende Behandlungsalternativen, das dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben.

Viele weitere Anwendungsbereiche sind für Methylenblau bekannt oder wurden zumindest als Neuland Therapie eingesetzt, so etwa im Bereich Psyche, Bandscheiben (Injektion), Weispünktchenkrankheit, als Antiseptikum, bei zu hohen Methämoglobinwerten (!), zur Behandlung der Demenz oder beim septischen Schock (!). Zu letzterer forscht beispielsweise die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin DIVI: https://www.divi.de/forschung/divi-zeitschrift/2011-3/akzidentelle-lebensbedrohliche-vergiftungsfaelle-bei-kindern

Am Beispiel der Fähigkeit die Rückbildung von Methämoglobin zu Hämoglobin, ist sehr schön die modulierende „Elektrophysik“ des Methylenblaus zu erkennen. Diese interessanten Zusammenhänge kann man unter den Suchbegriffen Methämoglobinämie und Methämoglobin selbst nachlesen. Auch in der institutionellen Medizin werden deshalb unterschiedliche Zustände bzw. Ursachen des vermehrten Auftretens von funktionslosem Hämoglobin, im Sinne des Sauerstofftransports, mit intravenöser Gabe von Hämoglobin behandelt. Das können wir uns zum Beispiel machen, denn Sauerstoffmangel ist eine sehr häufig anzutreffende Ursache für unterschiedlichste Symptome.

Zurück zu Toxoplasma gondii. Zwar nicht erschöpfend erforscht, jedoch dennoch allgemein anerkannt, ist das Hauptproblem dieser Infektion, die selbstverständlich chronifizieren, also verweilen kann, der Einfluss auf die Psyche. Man geht hierbei davon aus, dass sich diese Parasiten also auch im Gehirn ablagern. Zahlen gibt es hier wohl nicht, jedoch wird vermutet, dass beispielsweise gefährliche Risikobereitschaft in unterschiedlichen Lebensbereichen, von Toxoplasma gondii ausgelöst werden kann. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die sogenannte Durchseuchungsrate ziemlich hoch ist, also fast jeder einmal eine solche Toxoplasmose durchmacht, kann man davon ausgehen, dass viele psychische Auffälligkeiten eventuell auf das Konto dieses Parasiten gehen. Somit könnte der frühere Einsatz von Methylenblau bei psychischen Symptomen wiederum mit seiner Wirksamkeit gegenüber Toxoplasma gondii zu tun haben.

Deshalb die Frage „Ist Methylenblau in der Lage, ins zentrale Nervensystem zu gelangen?“. Als ionisches Methylenblau zeigt das Molekül naturgemäß hydrophile Eigenschaften, ist also vorwiegend wasserlöslich. Als Leukoform wird die lipophile Tendenz zunehmen. Beide Formen kommen nach Verabreichung im Körper vor, jedoch denke ich, dass die „blaue“ Form überwiegt, weil wir heute eher im Elektronenmangel sind. Um also den Transport von Methylenblau ins Gehirn zu unterstützen ist eine kombinierte Anwendung mit DMSO logisch.

Es kommt üblicherweise die 1%ige Methylenblau Lösung zum Einsatz und hiervon werden anfänglich ca. 10 Tropfen in Wasser verdünnt abends eingenommen. Das DMSO, ca. 20 Tropfen, kann dazu gerührt oder separat als DMSO 30% Lösung mit ca. 5 ml auf die Haut appliziert werden. Sobald der Körper eine Art Sättigungsgrad erreicht, erscheint das Methylenblau im Urin, was als normal einzustufen ist.

Methylenblau Lösung 1%, die bei www.alchemist.de oder anderen Anbietern erhältlich ist, kann jedoch vielseitig eingesetzt werden. So ist auch die äußerliche Anwendung in Form einer 0,5%igen Sprühlösung, z.B. bei Pilzerkrankungen, die Anwendung als Injektion oder Infusion oder die Anwendung als Spülung gut möglich. Auch in diesem Fall haben wir es also mit einem universell verwendbaren Baustein des eigenen Gesundheitswerkzeugkastens zu tun.

Aufgrund der erstaunlichen Eigenschaften und Wirkungen des organischen Farbstoffs Methylenblau kann vorhergesagt werden, dass sich hier weitere therapeutische Möglichkeiten erschließen lassen.