Medizin zum Selbermachen Rundbrief Januar 2021

Bernsteinsäure – Position 20 vor 12 im Citratzyklus

Der Zitronensäurezyklus, oder Citratzyklus, stellt die wichtigste Stoffwechseldrehscheibe in unserem Organismus dar und ermöglicht beileibe nicht nur die Energiegewinnung, sondern vielmehr auch die biochemischen Kreuzungen zu Fettsäuren, Cholesterin, Porphyrinen und Kohlenhydraten. Die Äpfelsäure und ihre Salze, die Malate, die sich im Citratzyklus auf Position 10 vor 12 befindet, und die in vorhergehenden Rundbriefen verschiedentlich erläutert wurde, öffnet die Tür zur sogenannten Gluconeogenese.

Nun erweitern wir unseren Gesundheitswerkzeugkasten um die Bernsteinsäure, deren Salze Succinate genannt werden. Sie befindet sich im Citratzyklus auf Position 20 vor 12 und öffnet die Tür zur Porphyrinsynthese. Traditionell wird Rhabarber, und andere Bernsteinsäure haltige Pflanzen (z.B. auch Tomaten), deshalb zur „Blutbildung“ empfohlen. Porphyrine sind die Grundbausteine der Häme, zu denen zum Beispiel der rote Blutfarbstoff Hämoglobin und auch das wichtige Entgiftungsenzym Cytochrom P450 gehören.

Ganz allgemein nehmen damit die therapeutisch hilfreichen organischen Säuren inzwischen einen beachtlichen Teil des Systems DMSO & Co. ein. Neben Äpfelsäure und Bernsteinsäure gehören ihm bekanntlich auch etwa Milchsäure und Ascorbinsäure, mit ihren jeweiligen Salzen an.

Bernsteinsäure ist weiterhin Bestandteil des Harnstoffzyklus, der für die Entgiftung des Ammoniaks zuständig ist. Ammoniak entsteht zum größten Teil nach Fleischkonsum, durch die Desaminierung der Proteinbausteine, und ist ein starkes Zellgift.

Gründe genug also, den Körper ausreichend mit Bernsteinsäure, bzw. Succinaten zu verwöhnen. Jedoch werden stark Säure haltige Lebensmittel zunehmend weggezüchtet. Für den genannten Rhabarber mag das noch nicht gelten, jedoch wer isst schon ganzjährig Rhabarber? Es kommt dazu, dass dieser auch eine erhebliche Menge an Oxalsäure enthält, welche als Calcium-Räuber fungiert und dadurch Nierensteine verursachen kann.

Generell werden Lebensmittel seit geraumer Zeit auf „sanft“ und „süß“ getrimmt – der richtig saure Apfel, der strenge Rucola, die scharfen Tomaten, … das alles findet man in den Supermärkten kaum.

Bernsteinsäure ist, wie die anderen wichtigen organischen Säuren auch, als Reinsubstanz beziehbar und kann wie schon mehrfach erläutert, ganz nach Wunsch mit ebenso reinen Basensalzen direkt im Trinkglas zu vorteilhaften Succinaten umgewandelt werden.

Ganz nebenbei: auch die Fertigarzneimittel Industrie bedient sich bekanntermaßen der Succinate, mit dem Argument, dass Aufnahme und Verwertung der dann gekoppelten Pharmaka, deutlich verbessert sind. Insofern also ein bekanntes Prinzip, wobei wir Wert darauflegen sollten, die Bernsteinsäure als Kalium- oder Magnesiumsalz, jedoch eben nicht als Arzneimittel-Träger für Beta Blocker, „Schmerzmittel“ oder anderes zu verwenden.

Und: Auch das Chelatmittel DMSA ist eine Bernsteinsäure Verbindung, nämlich Di-Mercapto-Bernsteinsäure (Di-Mercapto-Succinicacid)

Wie können wir also Bernsteinsäure zur Unterstützung des Stoffwechsels und für unsere Gesundheit anwenden?

Meine Vorgehensweise: 0,5 Gramm Bernsteinsäure als reines Pulver (z.B. von www.alchemist.de) wird in einem Glas mit wenig Wasser gelöst. Dann kann man Kaliumhydrogen-Carbonat (ähnliches Vorgehen wie im vorigen Rundbrief „Das Krebsmittel des Dr. Pantellini) oder Magnesium-Carbonat oder Natron in kleinen Mengen solange zugeben, bis keine Gasentwicklung (Kohlendioxid wird ausgetrieben = Ahoi-Brause Trick) mehr stattfindet. Im Falle Magnesiumcarbonat muss die Mischung erwärmt werden. Auf diese Weise wird Kalium- oder Magnesium- oder Natrium-Succinat hergestellt. Danach wird das Glas mit Wasser aufgefüllt und umgerührt und der Inhalt kann schluckweise getrunken werden.

Achtung: Während Ascorbate, Lactate, Malate einigermaßen angenehm schmecken, ist die  Bernsteinsäure sehr „salzig“.