Medizin zum Selbermachen Rundbrief Januar 2021

Äpfelsäure – Ganz nebenbei Aluminium ausleiten

Die Äpfelsäure ist schon in mehreren Rundbriefen als wichtiger Bestandteil der Gruppe der hilfreichen organischen Säuren vorgestellt worden. Es handelt sich um eine 1,4-Dicarbonsäure, die von Natur aus chelatierende Eigenschaften aufweist. Wie der Name andeutet kommt sie in unreifen Äpfeln und anderen Früchten vor. Jede Lagerung und weitere Reifung führt zu einem schrittweißen Abbau der Äpfelsäure in der Frucht, bzw. zur reduktiven Umwandlung in Zucker. Abgesehen davon, werden die Supermarkt fähigen Äpfel ohnehin auf wenig Säuregehalt gezüchtet und man sollte hier eher auf alte Sorten setzen.

Die beiden mittleren Kohlenstoff-Atome des C4 Körpers haben die Möglichkeit der freien Drehbarkeit und somit kann sich die mögliche molekulare Umarmung der Äpfelsäure an verschiedene Ionenradien anpassen. Zusammen mit dem Elektronenreichtum der beiden Carboxylgruppen und einer zusätzlichen Hydroxylgruppe im Molekül, kann die Äpfelsäure somit positiv geladene Metall-Ionen „festhalten“ und transportieren. Dies ermöglicht sowohl den Transport „hinein“, als auch „hinaus“.

Es besteht eine „zufällige“ Affinität zu Aluminium-Ionen und deshalb kann/können die Äpfelsäure und ihre Salze, die Malate, dieses Leichtmetall sehr gut ausleiten. Wesentlich besser jedenfalls als andere natürlich chelatierende Säuren, wie Zitronensäure, Milchsäure oder Oxalsäure (z.B. in Rhabarber).

Insbesondere Magnesium-Malat hat sich hier als effektiv erwiesen. Magnesium-Malat können wir uns gemäß dem Ahoi-Brause Trick aus Äpfelsäure und Magnesiumcarbonat in beliebigen Mengen selbst im Glas herstellen. Die Vorgehensweise erkläre ich gleich.

Schnell noch ein Ausflug in den Schulunterricht: Beim Blick auf das Periodensystem der Elemente fällt ins Auge, dass der linke Nachbar des Aluminiums das Element Magnesium ist und der rechte Nachbar das Silizium. Genau von diesen beiden Elementen ist auch bekannt, dass sie die Aufnahme/Einlagerung von Aluminium hemmen. Magnesium und Silizium sind also gewissermaßen die Antagonisten von Aluminium. Die Bedienung unseres Körpers mit ausreichend Magnesium und Silizium ist also ohnehin eine Voraussetzung dafür, dass das inzwischen im täglichen Leben allgegenwärtige technische Aluminium, erst gar nicht eingebaut, sondern, sofern es in den Körper gelangt, möglichst direkt wieder über die Nieren ausgeschieden wird.

Dies ist leichter gesagt als getan, denn die industrielle Landwirtschaft, die mit Dünger arbeitet, schnell wachsende Pflanzen bevorzugt und die Böden mechanisch stark belastet, bringt heute nur noch bescheidene Gehalte an Spurenelementen in den Lebensmitteln zustande.

Hier bietet sich also das Magnesiumsalz der Äpfelsäure im doppelten Sinne an. Laut mündlicher Mitteilung eines kürzlich verstorbenen und von vielen geschätzten Kollegen, der sein Lebenswerk insbesondere den Mikronährstoffen widmete, gab es vor ca. 10 Jahren eine deutsch-französische klinische Studie in Zusammenarbeit mit militärischen Kreisen, die die Wirkung von Magnesium-Malat bei psychischen und neurodegenerativen Erkrankungen untersuchte. Mit hervorragenden Therapieergebnissen, die jedoch bis heute nicht veröffentlicht wurden.

Der Zusammenhang liegt auf der Hand, können wir doch inzwischen stark davon ausgehen, dass Aluminium insbesondere den Nervenzellen zu schaffen macht.

Wie können wir also vor gehen?

Ich wiege 0,5 Gramm Äpfelsäure ab und löse diese in einer kleinen Menge warmes Wasser, ca. 50 ml, auf. Dann gebe ich Magnesiumcarbonat dazu. Das Magnesiumcarbonat ist in Wasser schwer löslich und so geht diese Reaktion deutlich langsamer vor sich, als wenn wir zum Beispiel Natron mit Äpfelsäure zur Reaktion bringen. Man beobachtet eine leichte Gasentwicklung/Bläschenbildung. Das ist das entweichende Kohlendioxid. Nach ca. 30 Minuten kann man keine Gasentwicklung mehr feststellen und überschüssiges Magnesiumcarbonat setzt sich am Glasboden ab. Sicherheitshalber kann man mit einem Stückchen Indikatorpapier prüfen, ob sich der pH-Wert der Mischung nicht mehr im stark sauren Bereich bewegt. Dann schütte ich die Mischung vorsichtig in ein zweites Glas ab, so dass der Bodensatz aus überschüssigem Magnesiumcarbonat zurück bleibt. Dann wird mit Wasser aufgefüllt und schluckweise getrunken.

Man kann durch eine anschließende laboranalytische Untersuchung das Sammelurins prüfen, ob Aluminium erscheint. Dementsprechend könnte man Häufigkeit und/oder Dosierung dieser Mischung anpassen.

Doch meist wird das Ganze aufs geradewohl angewendet und dies ist auch gut möglich, da sowohl Äpfelsäure als auch Magnesium eine große therapeutische Breite aufweisen und keinerlei Nebenwirkungen haben, sofern man Mengen nutzt die noch nicht abführend wirken.

Malate sind Bestanteil des Citratzyklus und ermöglichen im Stoffwechselgeschehen, neben der Energiegewinnung (ATP) auch die Gluconeogenese. Auch Magnesium ist für die ATP Synthese unerlässlich und schon von daher weniger als Spuren- sondern eher als Mengenelement zu betrachten.