Medizin zum Selbermachen Rundbrief
März 2024
Kalium-Aspartat –
Sichere Kaliumsubstitution
Der Kaliummangel wird allgemein sehr häufig angesprochen und vermutet. Man geht davon aus, dass der Körper eines Erwachsenen bei durchschnittlicher Aktivität und Beanspruchung ca. 4 Gramm Kalium pro Tag benötigt! Das ist eine ganz schöne Menge. Es geht nämlich hier wieder um elementares Kalium, nicht um die jeweilige Kaliumverbindung. So benötigt man beispielsweise schon ca. 10 Gramm Kaliumbicarbonat um ca. 4 Gramm Kalium zu haben. Diese Umrechnungen gehen immer über den einfachen Dreisatz mit den jeweiligen Molmassen, wie in der Schule gelernt.
Es kommt noch dazu, dass Kalium auch schnell wieder ausgeschieden werden kann oder verbraucht wird, wie zum Beispiel bei sportlicher Aktivität und Schwitzen.
Gefürchtet ist auch der Kaliummangel der sehr häufig entsteht, wenn Menschen sogenannte Diuretika verordnet bekommen, bzw. einnehmen, da dann das Kalium sehr rasch über die Nieren verloren geht. Vom Unsinn dieser „Wassertabletten“ konnte ich auch damals den Hausarzt meiner Eltern überzeugen, jedoch werden diese massenhaft brav genommen.
Auch wer viel Kochsalz zu sich nimmt scheidet mehr Kalium aus, da diese beiden Alkalimetalle, in ihrer ionischen Form Na+ und K+ , miteinander korrelieren, wenn es um die Ausscheidung und Rückresorptionskapazität im Nierentubulus geht. In diesem Zusammenhang plädiere ich seit vielen Jahren immer und immer wieder dafür, die Kochsalzlösung als Infusionsgrundlage zumindest differenziert zu betrachten. Ganz generell halte ich es für wenig sinnvoll in kurzen Zeitabständen die einseitige Natriumchloridlösung 0,9% in relevanten Mengen in Menschen hinein zu füllen. Es bietet sich bei vielen Infusions-Rezepturen an das Aqua ad iniectabilia, also destilliertes Wasser, als Grundlage zu verwenden, wenn sowieso weitere osmotisch aktive Substanzen in die Flasche gefüllt werden. Ansonsten ist auch das isotonische Meerwasser eine gute Möglichkeit. Dieses enthält bekanntermaßen auch hauptsächlich NaCl, jedoch kommen darin viele weitere Elemente vor, so dass es wesentlich ausgewogener auf den Körper wirkt, als die einseitige Kochsalzbrühe.
Über die Wichtigkeit von Kalium kann man sich tagelang im Netz informieren oder natürlich in den wundervollen Physiologie Büchern, wie „dem Silbernagel“. Wenn man darin die vielen relevanten Stellen zum Stichwort „Kalium“ nachblättert, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. So ist es natürlich auch für Magnesium und andere … . Prof. Silbernagel lehrte an der Uni Würzburg.
Anders herum betrachtet führt Kalium Mangel sehr rasch zu ernsthaften Symptomen, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit und Schwäche/Abgeschlagenheit, verminderte koordinatorische, muskuläre und kognitive Leistung sowie weitere Einschränkungen des Nervensystems. Wenn man diese Auswirkungen betrachtet, kann man sich unter anderem vage vorstellen, wie viele Burnouts, Panikattacken, CFS-Syndrome eventuell Missdeutungen eines simplen Kalium-Mangels sind …
Deshalb erläutere ich heute hier diese hervorragend resorbierbare Form eines Kaliumsalzes, nämlich das Kaliumsalz der Asparaginsäure – Kaliumaspartat.
Auch hier wieder einmal die Wichtigkeit der organischen Säuren zu erkennen, die oftmals in ihrer Bedeutung sowohl als „Schlepper“, als auch für die Ausleitung (siehe auch Gluconat – letzter Rundbrief), als auch für die Energiegewinnung und die anabolen Vorgänge, völlig verkannt werden.
Die Asparaginsäure, die zwar keine essentielle Aminosäure ist, jedoch in vielen Lebensmitteln vorkommt (z.B. Spargel, Soja, Eiweiß, Erdnüsse, Spirulina, …), ist eine Dicarbonsäure und bringt deshalb potentielle Chelateigenschaften schon von Natur aus mit. Sie wird für den Bau vieler Proteine benötigt.
Das Kalium-Ion ist offenbar im dreidimensionalen „Schoß“ des Asparaginsäure-Anions so gut gebettet, dass es zuverlässig im Darm resorbiert wird und auch in den Zellen ankommt.
Jetzt kommt wieder der Dreisatz:
Kalium hat eine Atommasse von 39,1 Gramm pro Mol. Kaliumaspartat hat eine Molekülmasse von 171,2 Gramm pro Mol.
Mit den üblichen Dosierungsempfehlungen der Kapselverkäufer von ca. 500 bis 1000 mg Kaliumaspartat pro Tag, würde man nur ca. 115 bis 230 Milligramm Kalium zu sich nehmen.
Das ist also noch sehr moderat und mit der unverkapselten Reinsubstanz in Pulverform bequem steigerungsfähig. Sinnvoller Weise kann man höhere Mengen als 1 Gramm dann in mehreren Portionen über den Tag verteilt anwenden. In Wasser gelöst ist das Kaliumaspartat weitgehend geschmacksneutral. Gerade auch bei älteren Menschen, jedoch auch sonst, ist diese Anwendungsform wesentlich vorteilhafter als das Kapselschlucken.
Die Löslichkeit ist sehr gut, weswegen es nach Sterilfiltration auch bestens für Infusionsmischungen verwendet werden kann. Hierzu wird die gewünschte Menge Kaliumaspartat wie gewohnt in ca. 5 ml Aqua ad iniectabilia gelöst und diese Flüssigkeit dann einfach durch einen sterilen Spritzenfilter aufgezogen. Dann wird der Spritzenfilter wieder abgenommen und die Kaliumaspartat Lösung mit Hilfe einer frisch aufgesetzten Kanüle in die Infusionsflasche gespritzt. Die Teilnehmer der Injektions-/Infusionskurse haben das einfache Procedere schon geübt.