Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Dezember 2023
Nervenschutz, Energie, Ausleitung, Antioxidation –
Multitalent Alpha-Liponsäure
Alpha-Liponsäure, auch Thioctsäure oder kurz ALA genannt, wird als Schwefel haltige Fettsäure eingeordnet und spielt unter anderem eine zentrale Rolle im Mitochondrien- bzw. Energiestoffwechsel, als Wasserstoff Überträger!
Nun, da hier (wieder einmal) Schwefel im Spiel ist, verwundert es wenig, dass diese lebenswichtige Substanz darüber hinaus vielseitige Wirkungen hat und seit 1966 therapeutisch eingesetzt wird. Es finden sich sogar zwei Schwefelatome in jedem Molekül ALA und es kann ebenfalls als organischer Schwefel betrachtet werden.
Bekannt geworden ist Liponsäure unter anderem auch als Chelatmittel, da sie in reduzierter Form starke Komplexbindungen etwa zu Quecksilber ausbilden kann, so dass diese über den Leber-Galle Weg gut ausgeschieden. Die Besonderheit ist dabei, dass die alpha-Liponsäure fettlöslich ist und auch das zentrale Nervensystem gut erreicht. Im Gegensatz zu den sonst bekannten, wasserlöslichen Chelatmitteln DMSA, DMPS, EDTA, Gluconat.
Auch als Behandlungsoption bei Neurodegeneration ist ALA heute beliebt. Dies betrifft einerseits die Polyneuropathie und andererseits Demenz.
Und schließlich ist von alpha-Liponsäure auch bekannt, dass sie, ebenfalls in reduzierter Form, ein starkes Antioxidans ist. Stress, Leistungstraining, Operationen, Rehabilitation, Burnout, posttraumatische Belastungsstörungen, chronische und akute Infektionen, … sind also wichtige Anwendungsfelder. Hier ist beispielsweise die Kombination mit 5-HMF ideal, da sich beide synergistisch unterstützen.
Für die Anwendung von alpha-Liponsäure ist wichtig zu wissen, dass sie in zwei isomeren Formen vorkommen kann, wobei in der Natur lediglich R-Liponsäure existiert. Die S-Liponsäure entsteht also nur im Rahmen der industriellen Herstellung und viele Nahrungsergänzungspräparate enthalten somit beide Formen als Gemisch.
Da die S-Liponsäure jedoch keine Wirksamkeit besitzt, ist sie in diesen Fällen lediglich „Beiwerk“ und kann eventuell den Stoffwechsel belasten.
Für Anwendungen als Injektion oder Infusion ist die ALA als Nahrungsergänzungsmittel in Kapseln oder Tabletten oder Tütchen oder … ohnehin völlig ungeeignet. Hier benötigen wir wie immer den Reinstoff, in diesem Fall also die R-Liponsäure als Pulver, z.B. von www.alchemist.de
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Mittel, welches sauer reagiert, so dass zur Anwendung oral oder parenteral die Neutralisation nach dem „Ahoi Brause Trick“ nötig ist. Weiterhin ist nur die neutralisierte Form wasserlöslich, so dass es für Injektionen/Infusionen ohnehin als Salz vorliegen muss.
Rezepturvorschlag Infusion: 600 mg R-Liponsäure werden in wenig Wasser suspendiert und mit 300 mg Kaliumhydrogencarbonat oder 250 mg Natriumhydrogencarbonat (Natron) versetzt. Es kann auch mehr von dem Basensalz zugefügt werden, was dann, oft erwünscht, zu einem höheren pH-Wert der Lösung beiträgt.
Die dann klare Lösung wird einfach mit dem sterilen Spritzenfilter aufgezogen und in eine 250 ml Kochsalzinfusionslösung gespritzt.
Es kommen noch 2 bis 7,5 Gramm DMSO dazu, sowie 1 Ampulle Magnesiumsulfat 10%, z.B. Inresa oder Diasporal, um die Durchblutung im Körper zu verbessern, so dass die R-Liponsäure die Nervenzellen gut erreichen kann.
Will man zusätzlich mit 5-HMF kombinieren, so kann man das Magnesium weglassen und stattdessen 1 ml der 30%igen 5-HMF/DMSO Lösung zufügen oder die 5-HMF Lösung mit 20 Tropfen parallel zur ALA Infusion als Trinklösung anwenden.
Auch für die orale Anwendung von alpha-Liponsäure würde ich eine Neutralisation bevorzugen, da sie auch ins Essen gerührt bei empfindlichen Menschen Magenreizungen hervorrufen kann, auch wenn sie in Kapseln verpackt ist. Auch hier nutze ich Kaliumhydrogencarbonat als Basensalz und mit der obigen Mischung aus 600 mg ALA plus (mindestens) 300 mg Kaliumhydrogencarbonat. Die beiden Komponenten werden zuerst in wenig Warmwasser verrührt, bis sich keine Gasbläschen mehr bilden und dann mit Wasser aufgefüllt und getrunken.