Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Dezember 2023
Natursubstanz PEA –
Schmerzen, Entzündungen, Verletzungen
Bei PEA, ausgesprochen Palmitoylethanolamid, handelt es sich um eine eigentlich bei Mensch und Tier physiologische Substanz, die eine indirekte Affinität zu cannabinoid Rezeptoren zeigt und in „Notsituationen“ im Organismus frei gesetzt wird. Eine schöne Zusammenfassung dazu findet sich bei OrthoKnowledge:
Palmitoylethanolamid (PEA), wirksames körpereigenes Schmerzmittel und Entzündungshemmer: PEA, eine Substanz, die vom Körper als Reaktion auf schädliche Reize produziert wird, hat zellschützende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Nach seiner Isolierung im Jahr 1957 kam PEA in den 1960er Jahren auf den Markt und wurde als Mittel gegen Grippe und Erkältungen beworben, obwohl seine genaue Wirkung noch nicht bekannt war. Etwa 30 Jahre später entschlüsselte die Nobelpreisträgerin Rita Levi-Montalcini mit ihrer bahnbrechenden Forschung den Wirkmechanismus von PEA als Entzündungshemmer. …
PEA ist ein Fettsäureamid … kommt natürlicherweise im menschlichen Körper und dem vieler Wirbeltiere und Wirbelloser sowie in Einzellern und Pflanzen vor. Auch bestimmte Lebensmittel (u. a. Eigelb, Soja und Erdnüsse) enthalten geringe Mengen an PEA. Die Bildung von PEA wird durch eine (drohende) Schädigung von Geweben oder Zellen, z. B. durch Sauerstoffmangel, Entzündung oder Trauma, angeregt. Unter normalen Umständen ist diese „On-Demand“-Produktion ausreichend, um Zellen und Gewebe vor Schäden zu schützen. Im Krankheitsfall reicht die körpereigene Produktion jedoch oft nicht aus. Da die Mengen in der Nahrung zu gering sind, um einen therapeutischen Effekt zu erzielen … .
Mmh, „… hat zellschützende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften …“ – das kommt uns doch von irgendwoher bekannt vor, oder? Richtig, die gleichen Attribute sind für DMSO nachgewiesen und schon ist klar, dass natürlich eine Kombination aus PEA und DMSO sich gegenseitig synergistisch unterstützt.
PEA besteht aus einer Kette von 16 Kohlenstoff Atomen (Derivat der Palmitinsäure) und ist von daher nicht in Wasser löslich, sondern ausgesprochen lipophil. Bei oraler Anwendung sollte es daher zusammen mit Fett verzehrt werden. Andererseits ist es dadurch prädestiniert für die Zubereitung von Salben oder Cremes für die äußerliche Anwendung bei Schmerzen und Entzündungen. Eine PEA Creme oder Salbe ist bislang nicht anwendungsfertig im Handel – hier darf also gerne kreativ-virtuos experimentiert werden. Wir sind gespannt auf eure individuellen Ergebnisse.
Das PEA als reines Pulver kann von www.alchemist.de bezogen werden. In der Literatur finden sich unterschiedlichste Dosierungsempfehlungen, wobei die meisten Kapselabfüller/-verkäufer zwischen 500 mg und 1 g portionieren und davon dann ca. 1 bis 4 Kapseln empfehlen. Es richtet sich wie fast immer auch nach dem Körpergewicht, der Stoffwechsellage und den individuellen Symptomen, auch bei Tieren natürlich.
Die Hauptanwendungsgebiete die bisher für PEA beschrieben werden sind:
- Akute und chronische Schmerzen und Entzündungen, auch neuropathische Schmerzen.
- Nervenschutz, z.B. bei Diabetes, Infektionen, Durchblutungsstörungen, …
- Bei Erkältung, „Grippe“: Nachgewiesen sowohl präventiv als auch kurativ!
- Augenschutz bei Glaukom
- Depressionen – wegen der Interaktion mit Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems
Diese Liste lässt sich selbstverständlich verlängern – einfach PEA ausprobieren. Es kann als echter Vitalstoff betrachtet werden. Als körpereigener Signalstoff zeigt PEA auch Wirkungen auf Gliazellen und Mastzellen. Über die vergangenen Jahrzehnte wurden hunderte von Forschungsarbeiten dazu durchgeführt und veröffentlicht, hauptsächlich in Bezug auf seinen Einfluss auf Immunsystem, Bewegungsapparat und Nervensystem.
Die Besonderheit bei PEA ist der etwas verzögerte Wirkungseintritt. Es wird daher allgemein empfohlen bei oraler Anwendung ca. 1 bis 1,5 Gramm konsequent für wenigstens 2 Wochen zu nutzen. Danach kann weiter gesteigert oder auch reduziert werden.
Für äußerliche Anwendungen lässt es sich auch in Öle einarbeiten, mit denen zum Beispiel manuelle Therapien ausgeführt werden. So hat beispielsweise eine auf Schmerzmedizin spezialisierte Ärztin mir geschrieben, dass sie das PEA in Jojoba Öl sehr gut lösen konnte.
Zum Thema Wechselwirkungen ist bei OrthoKnowledge nachzulesen:
PEA verstärkt die Wirkung anderer Schmerzmittel. Auch B-Vitamine, Alpha-Liponsäure, Acetyl-L-Carnitin und Vitamin D wirken in Kombination mit PEA synergistisch. Im Falle von Diabetes wird empfohlen, PEA mit R-Alpha-Liponsäure zu ergänzen (mindestens dreimal täglich 100 mg). Die Kombination von PEA und Alpha-Liponsäure wirkt schmerzstillend und zellschützend. Bei neuropathischen Beschwerden kann PEA auch zusammen mit Acetyl-L-Carnithin verabreicht werden. Die Kombination mit Vitamin D3 kann bei chronischen Schmerzen ebenfalls sehr sinnvoll sein. Es wurden keine negativen Wechselwirkungen mit regulären Medikamenten beobachtet.