Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Dezember 2022
Video Anleitung:
Melatonin äußerlich
Das Hormon Melatonin ist vielen inzwischen als „Schlafhilfe“ bekannt. Es wird in der Zirbeldrüse im Bereich des Zwischenhirns aus Serotonin synthetisiert, welches wiederum aus der Aminosäure Tryptophan stammt. Ebenso gibt es Melatonin Synthese im Bereich des Magen-Darm-Trakts (Stichwort „zweites Gehirn“) und in der Netzhaut des Auges.
Die Melatonin Ausschüttung folgt einem zirkadianen Rhythmus – abends/nachts höher, morgens/tagsüber niedriger – und wird maßgeblich von der Lichtmenge mitbestimmt, die unsere Augen aufnehmen. Hieran kann man erkennen, dass vor allem unsere Lebensgewohnheiten den größten Einfluss auf eine natürliche Melatonin Produktion haben.
Neben dem bekannten schlaffördernden und Traum fördernden Effekt zeigen sich jedoch noch viel weitreichendere Wirkungen und Rückkopplungseffekte, die von Melatonin ausgehen. Umgekehrt werden inzwischen zahlreiche Symptome und Erkrankungen mit einem Melatonin-Mangel in Zusammenhang gebracht: Neurodegeneration wie Parkinson oder Alzheimer, Schlaganfall, Sodbrennen, Krebs, Stimmungsschwankungen, Migräne, Gedächtnisschwäche, vorzeitige Alterung, Fibromyalgie, Erschöpfung/Müdigkeitssyndrom oder Überempfindlichkeiten gegenüber Elektromagnetismus, Chemikalien, Allergenen, Arzneimitteln.
Mit Melatonin Substitutionen können dementsprechend regenerierende Wirkungen auf Nerven- und Gliazellen beobachtet werden. Ebenso lässt sich durch die Anwendung von Melatonin eine Abhängigkeit von Magensäurehemmern und -blockern (sog. PPI) ausschleichen.
Das Dilemma: Es gibt aus rechtlichen Gründen im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel und der OTC Arzneien lediglich Fertigprodukte, die maximal 1 mg Melatonin pro Anwendungsdosis enthalten. Für nennenswerte Wirkungen benötigt man jedoch wesentlich höhere Mengen. Außerdem: Eine orale Aufnahme vernichtet den größten Teil der aufgenommenen Menge durch die Verdauung.
Eine optimale Aufnahme erfolgt daher über die Haut, mit einem Gemisch aus Melatonin und DMSO. Ich benutze hierfür eine 5%ige Melatonin Lösung (www.alchemist.de), die nach Adam Ries ca. 2,5 Milligramm Melatonin pro Tropfen enthält (1 ml entspricht ca. 20 Tropfen). Je nach Tropfenanzahl kann man so bequem und einfach 10 oder sogar 20 mg Melatonin etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen aufnehmen.
Hier der Link zum Video: https://youtu.be/EenzPERiAZw