Medizin zum Selbermachen Rundbrief
Oktober 2024

Methylcobalamin –
Das bessere Vitamin B12 bei Neurodegeneration

Methylcobalamin ist der Cofaktor der Methioninsynthase, die Homocystein zu Methionin umwandelt. Cobalamin nimmt dabei die Methylgruppe von 5-Methyltetrahydrofolat (N5-MeTHF) auf und bindet sie an das Cobalt-Ion. Das Enzym geht dadurch in seine aktivierte Form über.

Soweit ein wichtiger Teil der Physiologie.

Ganz allgemein wird das Methylcobalamin auch von den Nahrungsergänzungsmittel-Verkäufern gerne als aktives Vitamin B12 oder noch blumiger „bioaktive Form des Vitamins B12“ bezeichnet.

Aus den unzähligen Studien zu diesem Thema geht nicht eindeutig hervor, wie exakt die physiologischen Vorgänge sind. Es wird etwa angenommen, dass „… aufgenommenes Methylcobalamin nicht direkt als Cofaktor verwendet, sondern zunächst von MMACHC in Cob(II)alamin umgewandelt wird. Cob(II)alamin wird dann später zur Verwendung als Cofaktoren in die beiden anderen Formen, Adenosylcobalamin und Methylcobalamin, umgewandelt. Das heißt, Methylcobalamin wird zunächst dealkyliert und dann regeneriert.“

Wie dem auch sei, insbesondere bei der parenteralen Anwendung, zeigt das Methylcobalamin erfahrungsgemäß hervorragende Wirkungen, zum Beispiel auch bei der Behandlung von peripheren und/oder diabetischen Neuropathien, sowie im Rahmen der Behandlung amyotropher Lateralsklerose ALS und Rückenmarksdegenerationen.

Oral eingenommen, wie die Nahrungsergänzungsmittelvarianten, steht und fällt die Wirkung, bzw. die Aufnahme mit dem Vorhandensein des intrinsic factor aus der Magenschleimhaut. Die Produktion dieses Faktors, der die Aufnahme des Methylcobalamin im Darm ermöglicht, ist jedoch bei vielen Menschen eingeschränkt, insbesondere mit zunehmendem Alter. Insofern ist die Verabreichung des Methylcobalamins per Injektion und Infusion zur Behandlung vieler Symptome die wesentlich sicherere Variante.

Allerdings sucht man Methylcobalamin in Ampullen inzwischen vergebens. Was als Depot Vitamin B12 von verschiedenen Anbietern bezeichnet wird, sind Ampullen mit Hydroxocobalamin – nicht Methylcobalamin.

Deshalb gehe ich hier den Weg der Eigenherstellung. Bei der Firma www.alchemist.de kann das Methylcobalamin als Reinsubstanz exklusiv in USP bestellt werden. Da man pro Injektion/Infusion nur ca. 1 bis 3 Milligramm benötigt, löse ich zunächst 100 Milligramm des Pulvers in 100 ml isotonischer Kochsalzlösung. 100 Milligramm sind mit einer preiswerten Schmuckwaage gut bestimmbar. Nach Adam Ries habe ich dann 1 mg Methylcobalamin in 1 ml dieser Mischung. Nun kann ich 1 bis 3 ml davon mit Hilfe eines sterilen Spritzenfilters in eine Spritze aufziehen und dann entweder als Injektion oder als Zusatz in einer Infusionslösung verwenden.

Ich verwende für diese Prozedur gerne die 100 ml Glas-Stechfläschchen NaCl 0,9% von Firma B.Braun. Zuerst entnehme ich daraus ein paar Milliliter mit der Spritze und füge sie dem, in einem kleinen Becherchen, abgewogenen 100 mg Methylcobalamin zu. Dann ziehe ich diese Lösung wieder in die Spritze und gebe sie zurück in das Glas-Stechfläschchen. Aus dieser Mischung kann ich dann bei Bedarf die 1 bis 3 ml frisch mit aufgesetztem sterilen Spritzenfilter heraus holen und anwenden.

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Impulse zu geben, die jeder selbst weiter entwickeln kann, das ist der Sinn dieses persönlichen Rundbriefs.

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